Kult-Wirt Buba (†94)Hier tritt eine echte Altstadt-Legende seine letzte Reise an

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In der Nacht zu Samstag fuhr der Leichenwagen auf der Bolkerstraße vor und holte den toten Kult-Wirt ab.

Düsseldorf – Pommes, Mayo, Currywurst. Nebenan gibt’s Burger. Das letzte Alt im „Kessel“ längst gezapft. Nur im „Weißen Bären“ scheppert’s noch. Es ist spät geworden auf der Bolkerstraße.

Und dann steht plötzlich dieser schwarze Leichenwagen da. Zeit zu gehen für einen Mann, der über viele Jahre eine Ikone der Altstadt war.

Josef Schein starb im Herzen der Altstadt

„Buba“, der „Donauschwabe“, nannten sie ihn respektvoll an der längsten Theke der Welt. Generationen haben in seinen Kneipen getrunken, getanzt und gefeiert. Jetzt schauen nur ein paar Nachtschwärmer zu, wie er seine letzte Reise antritt.

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Tod mit 94: Josef „Buba“ Schein war über Jahrzehnte einer der beliebesten Altstadt-Wirte.

Josef Schein ist der Name, der in seinem Ausweis steht. 94 Jahre ist er alt geworden. Und da gestorben, wo er fast sein ganzes Leben verbracht hat: im Herzen der Düsseldorfer Altstadt.

Mit der „Mitzi“ auf der Kurze Straße hatte er in den 60er Jahren den Grundstein für seinen Legendenstatus gelegt. Pop-Art an den Wänden, Jazz, Beat, Soul, Mini-Mädchen, Maxi-Matte – und immer proppevoll.

Bubas Kneipen waren über Jahrzehnte legendär

Später eröffnete er auf der Kurze Straße das Golden Door. Ebenso berühmt wie berüchtigt. Jeck und Jazzer, Rotlicht und Künstler, High Society, Bürger und Banausen. An „Bubas“ Theke fanden sie alle ihren Platz. Oft bis weit nach Mitternacht.

Zu seinen vielen Jazzplatten haben sie getanzt, sich von ihm auf den obligatorischen Gute-Nacht-Wodka einladen lassen. Und Respekt haben die Düsseldorfer gehabt, wenn „Buba“ sie durch seine dicke schwarze Brille strafend ansah. Das konnte der „Donauschwabe“ auch ganz gut.

(exfo)