Der Düsseldorfer Heiko Wenzel staunte nicht schlecht, als er sein Auto für eine kurze Zeit allein ließ und schließlich zurückkehrte: Dann war sein Fahrzeug nämlich auf kuriose Weise geschmückt.
„Lost Christmas“Düsseldorfer ist nur kurz weg: Dann sieht sein Auto plötzlich ganz anders aus
„Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?“ Diese Frage musste Heiko Wenzel nun durch den Kopf gegangen sein.
Als der Oberkasseler Rechtsanwalt nach kurzer Abwesenheit zu seinem Auto zurückkehrte, fand er dieses umdekoriert zur „Weihnachtskutsche“ vor. Und musste sich die Frage stellen: „Ist das Kunst, oder kann das weg?“
Düsseldorf: Plötzlich liegen Weihnachtskugeln im Motorraum
Es war gegen 15.30 Uhr, als Heiko Wenzel vor seinem Haus auf der Markgrafenstraße vorfuhr. „Eigentlich wollte ich nur schnell meine Scheibenwaschanlage auffüllen“, sagt der Oberkasseler. Anschließend wollte der Jurist eigentlich direkt weiter zu einem Termin fahren.
Heiko Wenzel: „Deshalb parkte ich eben vor der Nachbarsgarage, schaltete das Warnblinklicht ein und öffnete schon mal die Motorhaube.“ Anschließend ging er in seinen Keller und suchte den Scheibenreiniger. Auf dem Rückweg hielt er auf der Kellertreppe noch einen kurzen Plausch mit seiner Nachbarin, dann kehrte Wenzel zu seinem Auto zurück.
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Was er sah, haute ihn fast aus den Socken: „Der Motorraum war voller lila Christbaumkugeln“, sagt der Oberkasseler. „An einem Außenspiegel hing ein Sack. Und hinter die Scheibenwischer klemmte eine Weinbroschüre worauf mit Kuli ‚Lost Christmas‘ geschrieben stand.“
„Lost Christmas“-Auto in Düsseldorf – „Ist das Kunst oder kann das weg?“
Vom Verursacher gab’s keine Spur – die Marktgrafenstraße war wie leer gefegt. Oder sollte man ohnehin eher von einem „Urheber“ sprechen? Für Heiko Wenzel stellte sich nun jedenfalls die Frage: „Ist das Kunst, oder kann das weg?“
Heiko Wenzel: „Irgendwie sah das Ganze schon wie ein Kunstwerk aus. Da schrieb schließlich jemand etwas von ‚verlorener Weihnacht‘ und dekorierte meinen Motorraum mit diesen Weihnachtsbaumkugeln. Und dann noch dieser leere Geschenksack am Spiegel; irgendwie musste ich da gleich an solche Künstler wie Banksy denken.“
Dass es der Weihnachtsmann war, ist eher unwahrscheinlich. Dass Banksy das beschauliche Oberkassel für einen Streich auserkoren hatte, schien aber auch nicht viel plausibler. Trotzdem traute sich Heiko Wenzel nun gar nicht so recht, die Dekoration wieder zu entfernen. Und saß somit ziemlich in der Klemme: „Was, wenn jetzt wirklich jemand mein Auto zum Kunstwerk erhoben hat? Das kann ich doch dann nicht einfach so zerstören“, so Heiko Wenzel.
„Andererseits kann das Auto hier nicht ewig mit Warnblinker vor der Garage stehen. Ich warte lieber noch ein bisschen, falls der Künstler oder die Künstlerin sich zu erkennen geben will.“ Und so wartete Heiko Wenzel aufs Christkind. Oder den Weihnachtsmann. Oder Banksy. Als keiner von ihnen erschien, und der erste Nachbar in seine Garage wollte, kam zumindest die Erkenntnis: Das konnte wohl doch weg...