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KommentarMehr Ruhe würde dem „Maghreb-Viertel“ jetzt gut tun

Lessingstraße Oberbilk

Das Maghreb-Viertel in Düsseldorf-Oberbilk zieht sich hinter dem Hauptbahnhof im Bereich rund um die Ellerstraße, die Lessingstraße und die Linienstraße.

Düsseldorf-Oberbilk – Das Düsseldorfer „Maghreb-Viertel“ in Oberbilk ist derzeit nicht nur in Düsseldorf und nicht nur in NRW in aller Munde - deutschlandweit wird darüber berichtet. 300 Polizisten hatten am vergangenen Wochenende mehrere Bars und Clubs durchkämmt und insgesamt 40 Menschen festgenommen.

Doch wie lebt es sich Mitten in diesem Viertel? Ist es wirklich so brenzlig, so schlimm und so bedrohlich, wie derzeit viele zu glauben scheinen? Die Antwort ist: Nein!

Ich selbst wohne seit zweieinhalb Jahren in der Lessingstraße, inmitten des Maghreb-Viertels.

Eines vorweg: Wer dort hinzieht, der weiß, auf was er sich "einlässt": Multikulti ist hier das Schlagwort. Ein sozialer Zustand, der in Deutschland Realität ist und in Vierteln wie Oberbilk besonders präsent ist. Das ist - vollkommen wertfrei - der Ausgangspunkt dieses Stadtteils.

Vor wenigen Monaten noch, vor dem Bekanntwerden der schlimmen sexuellen Übergriffe von Düsseldorf und Köln und der großen Razzia gegen die Klau-Banden, hätten hier noch alle das funktionierende Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen innerhalb eines Viertels gelobt.

Eine schwer fassbare Hektik

Klar, dass es gerade rund um den Lessingplatz, wo besonders viele unterschiedliche soziale Schichten und Kulturen aufeinander treffen, auch immer mal wieder zu Reibereien und Strafdelikten kam, kommt und auch noch kommen wird.

Aber in all der Hektik, die derzeit rund um das Maghreb-Viertel herrscht, sollte man eines nicht vergessen: Wie im Fußball, wo ein paar Vollidioten als Hooligans einer großen Mehrheit den Spaß am Sport verderben, so sind es auch im Oberbilker Maghreb-Viertel ein paar (und das soll nicht verharmlosend klingen) Fehlgeleitete, die derzeit einen großen Schatten auf das Viertel werfen.

Stigmatisierung könnte das große Problem werden

Die Gefahr besteht derzeit, dass einige - zweifelsfrei gut untereinander vernetzte - Straftäter "ihren" Stadtteil durch die widerlichen Taten stigmatisieren und dadurch letztlich selbst gemeinsam mit ihren Landsmännern stigmatisiert werden.

Viele fragen sich derzeit, ob und wie man überhaupt in einem solchen Stadtteil leben kann. Selbst gute Freunde regen an, dass man doch besser ausziehen sollte.

Genau das wäre aber aus mehreren Gründen ein falscher Schritt.

Denn um es ganz klar zu sagen: Das Leben in Oberbilk und damit im Zentrum des Maghreb-Viertels (auch darüber, ob dieser Name nicht auch schon stigmatisierend wirkt, könnte man mal nachdenken...) hat sich in den letzten Wochen keinesfalls verändert! Es ist weder gefährlicher, noch sicherer geworden.

Das einzige, was aus Sicht der Anwohner deutlich zugenommen hat, sind die (besorgten) Nachfragen und das merkwürdige Gefühl, den eigenen Stadtteil nun auch in überregionalen Medien wiederzufinden.

Damit einher geht natürlich auch, dass man deutlich häufiger über seinen eigenen Stadtteil nachdenkt und es dabei hin- und wieder selbst mit der Angst bekommt. Und genau das ist es, was die Täter letztlich wollen.

Man sollte es sich also immer wieder vor Augen führen: Es gibt aus neutraler Sicht der Dinge keinen Grund, mehr Angst als vorher zu haben. Immer mit der Ruhe!