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Nach 36 JahrenStadt wirft Schausteller von Grundstück in Flingern

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Werner Tscheike und seine Lebensgefährtin Vanessa Mahler sollen ihr Grundstück räumen. Noch wissen sie nicht, wo sie unterkommen sollen. Rechts: Werners Bruder Peter.

von Simon Küpper  (sku)

Düsseldorf – Vanessa Mahler (48) ist völlig verzweifelt. Seit 36 Jahren lebt sie mit ihrer Familie in der Märchensiedlung in Flingern. Die Schausteller haben das Grundstück von der Stadt gepachtet – jetzt müssen sie weg. Die Stadt schickte die Kündigung – und die Familie weiß nicht wohin.

„Ich weiß gar nicht, wie ich so schnell alles räumen soll“, sagt Vanessa Mahler dem EXPRESS.

Ihr Mann Werner Tscheike (62) kann ihr nicht helfen – seit einem Schlaganfall vor vier Jahren ist er schwer angeschlagen. Mahler pflegt ihren Mann, kümmert sich um den Schaustellerbetrieb und kämpft für einen Verbleib in der Märchensiedlung.

Auf Aufschub gehofft

„Ende Juni kam die Kündigung zum 31. Juli. Ich hatte gehofft, dass die Stadt uns noch etwas Aufschub gewährt. Wir sind mitten in der Saison und ich muss alles alleine machen“, erzählt sie. Vorausgegangen war der Kündigung ein mehrjähriger Rechtsstreit. Vor vier Jahren wurde mit der Stadt ein neuer Pachtvertrag abgeschlossen. Bis dahin hatte die Familie das Grundstück zum Spottpreis als Abstellplatz für ihre Kirmeswagen nutzen können. Seit dem zahlen sie 845 Euro pro Monat – für 1645 m².

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Der Imbiss-Stand der Schausteller-Familie.

„Unser Leben ist in Düsseldorf“

Doch im Zuge dessen stellte sich heraus, das auf dem Gelände eine Halle ohne Genehmigung gebaut wurde. Diese wurde zwar nachträglich erteilt, allerdings von Mahler zu spät eingereicht. Außerdem störe sich die Stadt „plötzlich“ daran, dass die Familie auch in einem Wohnwagen auf dem Gelände lebt. „Wenn die Stadt uns wenigstens ein Ausweichgelände anbieten würde“, klagt Mahler. „Ich bemühe mich ja, aber so hopplahopp wie man sich das denkt, geht es nicht. Wir haben ein Grundstück in Jülich, aber das ist vermietet. Außerdem haben wir hier unsere Kirmesplätze, Freunde, Familie, die Ärzte meines Mannes – unser Leben!“

Hier lesen Sie die Antwort der Stadt.