Düsseldorf trauertAndré Kurkowiak ist tot! Viele kannten ihn – er wurde nur 44 Jahre alt

André Kurkowiak mit Fortuna-Kappe und einer gelben Jacke.

André Kurkowiak, beliebter und bekannter Straßen-Stadtführer in Düsseldorf, ist vergangenen Dienstag (14. Juni) im Alter von 44 Jahren gestorben.

In Düsseldorf ist vergangenen Dienstag ein bekannter Stadtführer im Alter von nur 44 Jahren verstorben.

von Aurelia Steller  (str)

André Kurkowiak wurde am 4. Januar 1978 in Werne geboren, arbeitete seit 2007 beim Düsseldorfer Straßenmagazin „fiftyfifty“ und kannte als ehemaliger Obdachloser alle Ecken der Stadt.

Vergangenen Dienstag (14. Juni) ist er schon im Alter von 44 Jahren gestorben. „Sein Körper hat den jahrelangen Raubbau durch seine Sucht nicht mehr gepackt“, berichtet Streetworker Oliver Ongaro traurig.

André Kurkowiak war in Düsseldorf schon eine kleine Berühmtheit

Ehemals Zeitungsverkäufer, hat sich André zum Stadtführer bei „Straßenleben“ hochgearbeitet – einem Projekt, das Menschen das Leben der Obdachlosen in Düsseldorf näherbringen soll.

„Zu sagen hatte er eine Menge, von dem Leben auf der Straße, der Sucht, der sozialen Ungerechtigkeit. André hatte eine einnehmende Offenheit, wenn er erzählte“, schreibt Ongaro in einem Nachruf auf der „fiftyfifty“-Website.

Düsseldorf: Kurkowiak musste viele Schicksalsschläge erleiden

Dass er einige Schicksalsschläge hinter sich hatte – wie etwa die Trennung von seiner Frau oder den Tod seiner Tochter –, sei dabei immer wieder hervorgeblitzt.

Trotzdem habe er immer wieder neu angefangen und konnte im Rahmen des städtisch finanzierten „Housing-First“-Projekts 2017 sogar in eine eigene Wohnung ziehen.

Düsseldorfer Stadtführer erlag seiner Sucht

„Nur die Sucht, die hat ihn immer wieder eingeholt“, erzählt Oliver Ongaro weiter. Mit Heroin habe er schon 2017 aufgehört, so Kurkowiak in einer digitalen Stadttour vor zwei Jahren.

Doch den Griff zum Alkohol wurde er nicht so schnell wieder los, obwohl die beiden oft darüber gesprochen haben.

Seit vergangenem Mittwoch (16. Juni) hängt seine Todesanzeige neben vielen anderen an der Pinnwand in der Beratungsstelle. „Wir werden seine Stimme noch oft im Ohr haben“, beendet Oliver Ongaro seinen Text.

Düsseldorf: Menschen trauern um André Kurkowiak

Auch auf Facebook zeigen sich viele Menschen betroffen: „Noch so jung und sicherlich kein leichtes Leben. Das tut mir sehr leid. Möge er Ruhe finden, wo er nun ist!“, schreibt eine Nutzerin.

„Das ist wirklich eine traurige Nachricht! … Er hat seiner offenen und schonungslosen Art berührt und wir haben viel von ihm gelernt“, lautet die nächste Beileidsbekundung.

Ein anderer ist überzeugt, seinen Freund bald im Himmel wiederzusehen. Aber egal, ob gläubig oder nicht: Zumindest im Gedächtnis der Menschen, so viel ist klar, ist André Kurkowiak immer noch präsent. (str)