Hintergründe zum Todesdrama in Düsseldorf49-Jähriger wähnte sich schon in Sicherheit, dann fallen Schüsse

Ein Streit eskaliert – letztlich ist ein 49 Jahre alter Mann tot. Die Tat ereignete sich mitten in Düsseldorf, die Umstände machen fassungslos.

von Colja Schliewa  (cos)

Es war am Mittwoch (12. März 2025) um 23.20 Uhr, als unweit des Düsseldorfer Hauptbahnhofs Schüsse durch die Nacht peitschten. Tödlich getroffen sackte ein 49-jähriger Mann auf der Rückbank eines „Uber“-Autos zusammen – eine Wahnsinnstat, die der Polizei Rätsel aufgibt, denn der Täter ist noch auf der Flucht.

Als die Anwohner nach den Schüssen die Fenster aufrissen, konnten sie nur noch sehen, wie eine Gruppe von Männern davonlief. An der Kreuzung Karlstraße/Bismarckstraße stand ein dunkler Toyota Corolla.

Düsseldorf: Uber-Fahrgast im Auto erschossen

Der Mann auf dem Rücksitzsitz war von mehreren Kugeln getroffen worden. Der vor ihm sitzende „Uber“-Fahrer blieb wie durch ein Wunder unverletzt.

Als endlich der Rettungswagen eintraf, war das Opfer längst nicht mehr ansprechbar. Jede Hilfe kam zu spät. Der Mann, ein 49-jähriger Kameruner, starb noch am Tatort. Vom Todesschützen keine Spur.

Als die Polizei im Bahnhofsumfeld ermittelte, kam etwas Licht ins Dunkel. Demnach war das Opfer kurz vor der Tat vor einem Hotel auf der Graf-Adolf-Straße mit einigen Männern in Streit geraten, wahrscheinlich ging es um Geld.

Der Mann bestellte sich schließlich einen „Uber“, um der Situation zu entfliehen. Aber seine Kontrahenten ließen so schnell nicht locker und blieben ihrem Opfer auf den Fersen.

Als der 49-jährige Mann auf dem Rücksitz des „Uber“-Wagens Platz nahm, dachte er wahrscheinlich, er hätte es geschafft und sei die Männer los. Das wäre auch so gewesen, hätte ihm nicht eine rote Ampel einen Strich durch die Rechnung gemacht …

Der „Uber“-Fahrer war nur wenige Meter gefahren, als er vor der Kreuzung Karlstraße/Bismarckstraße wegen des Rotlichts wieder anhalten musste – die Chance für die Verfolger, ihr Opfer doch noch zu stellen.

Die Männer rannten auf das Fahrzeug zu, einer von ihnen zog eine Schusswaffe. Bevor das „Uber“ wieder anfahren konnte, erreichten sie das Auto. Der Todesschütze zögerte keine Sekunde und feuerte auf der Beifahrerseite mehrmals durch das Seitenfenster – eine eiskalte Hinrichtung! Danach machten sich Täter und der Rest der Gruppe aus dem Staub.

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Als die Polizei die Flugbahnen der Projektile rekonstruierte, wurde klar, welches Glück der „Uber“-Fahrer hatte. Mehrere Kugeln traten an der Fahrerseite wieder aus. Trotzdem kam der Mann mit dem Schrecken davon und blieb körperlich vollkommen unverletzt. Natürlich stand der Mann unter Schock und musste betreut werden.

Der Fahrer ist nun der wichtigste Augenzeuge der Polizei. Um den Schützen zu identifizieren und herauszufinden, was sich genau zugetragen hat, wurden die Aufnahmen der Überwachungskameras sämtlicher Kioske und Lokale in der unmittelbaren Umgebung sichergestellt. Die Polizei fahndet auf Hochtouren nach dem Täter. Zeugen melden sich bitte unter der Nummer 0211/8700.