Verkaufsautomaten voll im TrendVerrückt, was man sich alles ziehen kann
Düsseldorf – Durch die Corona-Krise mussten viele Unternehmer ihre Abläufe und Geschäftsmodelle verändern. So entstanden viele neue Ideen – und man hat alte Trends wieder neu aufleben lassen.
Seit Jahrzehnten gibt es sie: Verkaufsautomaten. Was einst nur mit Kaugummis, Snacks oder Zigaretten gefüllt war, gibt es heute mit einer großen Auswahl an Inhalten – bei denen manche wirklich überraschen!
Metzgerei in Grevenbroich: Fleisch aus dem Automaten
Fleisch aus dem Automaten? Die Metzgerei Rütten auf der Brunnenstraße in Grevenbroich-Neukirchen hat damit großen Erfolg.
Die Inhaber des Betriebs, Jacqueline Seger und ihr Lebensgefährte Felix Jungmann, hatten schon im Januar einen Fleisch-Automaten bestellt. Zufällig passend zur Corona-Krise wurde er aufgestellt. Seitdem können die Kunden frische, aus eigener Schlachtung stammende und hausgemachte Grill-Würstchen, Steaks oder andere frisch vakuumierte Grillspezialitäten aus dem Automaten ziehen. Und das machen sie mit großer Begeisterung!
Da der Automat jeden Tag frisch befüllt wird – am Wochenende aufgrund der hohen Nachfrage sogar oft mehrmals – und mit einer Hightech-Kühlung ausgestattet ist, können Fleischliebhaber auch außerhalb der Geschäftszeiten rund um die Uhr frisches Fleisch kaufen und so etwa spontane Grillabende genießen.
Der Fleisch-Automat der Metzgerei Rütten ist so erfolgreich, dass jetzt sogar ein zweiter dazu kam. Der soll im Herbst auch mit hausgemachten Suppen und Eintöpfen bestückt werden.
Grevenbroich: Frische Erdbeeren aus dem Automaten
Die Automaten-Freude scheint ansteckend zu sein: Auf der gleichen Straße in dem Dorf, schräg gegenüber der Metzgerei Rütten, hat Martin Dahmen vor dem Eingang zu seinem Bauernhof vor knapp zwei Wochen auch einen Automaten aufgestellt – mit frisch gepflückten Erdbeeren von seinen Feldern, die sich rund ums Dorf befinden.
„Die Idee ist, dem Kunden unsere Produkte 24 Stunden anbieten zu können. Den Automat habe ich im Internet gefunden", sagt Martin Dahmen. Kostenfaktor: Unter 20.000 Euro. „Der Automat wird langsam angenommen. Die meisten Kunden finden ihn interessant. Je nach Wochentag wird er derzeit ein bis zweimal täglich nachgefüllt."
Nicht nur frische Erdbeeren gibt es darin: Auch Gläser mit Erdbeer-Fruchtaufstrich sowie Flaschen mit Erdbeer-Sirup und Erdbeer-Essig – alles selbst gemacht – kann man sich hier ziehen. Ebenso andere Beeren wie Heidel- oder Himbeeren.
Düsseldorf: Frische Eier aus dem Hühnermobil
Der Bauernhof „Gut Kaiserhof“ an der Bockumer Straße in Düsseldorf-Wittlaer bietet in seinen „Hühnermobilen“ frische Eier zum Verkauf. Falls man also merkt, dass Eier fehlen, kann man sie sich vom Eier-Automaten rund um die Uhr besorgen. Doch das ist nicht alles.
Der Hof bietet in seinem Automaten neben Eiern auch noch Eiernudeln, Kartoffeln, Brot, Kaffeebohnen und hausgemachte Hefezöpfe an.
Erkrath: Kaffee und Kuchen aus dem Automaten
Das „Café Neandertal No 1“ in Erkrath, direkt gegenüber des berühmten Neanderthalmuseums, bietet seit kurzem selbst gemachten Kuchen sowie Torten aus dem Automaten an – sie können portionsweise gezogen werden. Außerdem gibt es Iced Latte, Sandwiches, Salate und Müsli.
Café-Chefin Caterina Klusemann hat mit der Idee einen echten Volltreffer gelandet, hätte sie wegen der Corona-Krise eigentlich ihren kompletten Betrieb aufs Eis legen müssen, konnte sie dank des Automaten weiter verkaufen.
Düsseldorf: Mundschutz-Masken aus dem Automaten
Sollte man vor der Bahnfahrt seine Maske vergessen haben – keine Sorge, inzwischen gibt es auch Masken aus dem Automaten.
Neben den ganz gewöhnlichen Snacks wie Schokoriegeln oder Softdrinks, kann man an U-Bahnhöfen wie dem an der Heinrich-Heine-Allee, jetzt auch Mundschutzmasken und Desinfektionsmittel bekommen.
Auf Feldern rund um Düsseldorf: Blumen zum Selberschneiden
Und wer jetzt noch Lust auf einen bunten Strauß von Sommerblumen hat – kein Problem. Auch sie kann man rund um die Uhr kaufen. Und das macht auch noch Spaß: Felder mit „Blumen zum Selberschneiden" gibt es in und um Düsseldorf einige. Etwa in Grevenbroich-Neukirchen auf der Roseller Straße, wo kleine Küchenmesser zum Schneiden der Blumen parat liegen.
Die Preise für die verschiedenen Blumensorten sind an einem kleinen Gärtnertisch angebracht, direkt daneben befindet sich eine fest angebrachte, verschlossene Box, in die man das abgezählte Geld nach dem Schneiden einwirft. So kosten hier etwa Astern, Löwenmäulchen und Gladiolen 60 Cent, Dahlien und kleine Sonnenblumen 30 Cent.