Vor dem Düsseldorfer Amtsgericht musste sich jetzt ein 48-Jähriger verantworten. Unter anderem wurde „Rambo-Ralf“ viermal an einem Tag im Rheinufertunnel geblitzt.
Die Akte „Rambo-Ralf“Viermal im Rheinufertunnel geblitzt – und das an einem Tag
Ganoven, die illegal unterwegs sind, benehmen sich in der Regel möglichst unauffällig. Nicht so Rambo-Ralf (48/ Name geändert).
Er liebt Autos und ist ständig ohne Lappen unterwegs. Innerhalb von vier Tagen fiel er siebenmal wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen auf. An einem Tag wurde er alleine viermal im Düsseldorfer Rheinufertunnel geblitzt. Und das auch noch mit einem nicht zugelassenen Auto mit gefälschtem Nummernschild.
Düsseldorf: Rambo-Ralf hüllt sich in Schweigen
Demnächst muss er sich in Remscheid wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Er soll bei einem Crash eine 84-jährige Frau getötet, deren Tochter (53) schwer verletzt haben.
Er sagt, ein Kumpel habe den Wagen gefahren. Im Prozess um die sieben Fahrten ohne Führerschein hüllt sich Ralf in Schweigen.
Deshalb musste ein Gutachter die Blitzer-Fotos analysieren. Der 68-Jährige kam zu dem Schluss, dass er bei sieben Fotos den Angeklagten als Fahrer zweifelsfrei erkennen kann. Zwei weitere Aufnahmen seien zu undeutlich.
Düsseldorf: Gutachter muss Blitzer-Fotos analysieren
Die Kennzeichen an dem Raser-Auto stammten übrigens von einem Kfz-Sachverständigen. Der bekam in der betreffenden Zeit ständig Knöllchen.
Dem Gerichtsvollzieher konnte er berichten, dass er den Firmen-Wagen an einen Azubi verkauft habe. Der wiederum gab ihn nach einem Unfall ab. Woher also die Kennzeichen an dem Auto kommen, sei ihm rätselhaft. Das konnte auch das Amtsgericht nicht klären.
Tatsächlich ist es laut Angaben des Gerichts so, dass der 48-Jährige vor 30 Jahren mal einen Führerschein besessen haben soll – drei Jahre lang, bis er mit Alkohol am Steuer erwischt worden sei.
Rambo-Ralf saß auch schon im Gefängnis
Danach hagelte es Vorstrafen wegen Fahrten ohne Führerschein. Und auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Knasterfahrung hat Rambo-Ralf auch schon.
Angesichts dessen, dass Rambo-Ralf erst eine Woche vor den Taten noch vor Gericht gestanden hatte, sprach der Richter von einer „großen Dreistigkeit“. Er verurteilt ihn zu 2500 Euro Geldstrafe. Außerdem darf er vor Ablauf von drei Jahren und neun Monaten keinen neuen Führerschein machen.