Skurriler Prozess in Düsseldorf„Jesus von Nazareth“ als Stalker verurteilt
Düsseldorf – Ganz schön schräg: Im Jesus-Gewand erschien Fortuna-Nervensäge Wolfgang Fiegen zu seinem Prozess vor dem Düsseldorfer Landgericht. Und behauptet dort: „Ich bin durch Metamorphose als Jesus von Nazareth geboren.“
Und: „Kein weltliches Gericht kann mich verurteilten.“ Das beeindruckte die Richterin wenig. Jetzt sind 2700 Euro Strafe fällig.
„Jesus von Nazareth“ vor Düsseldorfer Gericht: „Ich bin unschuldig“
Bei der Urteilsbegründung rief ein empörter Fiegen: „Ich bin unschuldig. Das ist ein Fehlurteil.“
Übers Internet hatte der ehemalige LKA-Mitarbeiter eine Lehrerin (39) kennengelernt und sich verknallt. Er gab sich als Richter aus, um ihr zu imponieren.
Doch seine große Liebe wurde misstrauisch, als sie das alte Auto von Fiegen sah und seine bescheidenen Lebensverhältnisse. Sie erkundigte sich bei Gericht. Und siehe da: Einen Richter Fiegen gab es nicht.
Prozess in Düsseldorf: „Jesus“ gab sich als falscher Richter aus
Da tischte ihr der Geliebte eine neue Story auf: Er sei für organisierte Kriminalität zuständig und deshalb geheim unterwegs.
Doch dann brach sein Lügengebilde zusammen. Die Lehrerin trennte sich. Fiegen konnte das nicht verwinden und schrieb böse Droh-Mails. Unter „Jesus von Nazareth@yahoo.com“.
Das stritt Fiegen allerdings immer ab. In der ersten Instanz vor dem Amtsgericht erschien der selbst ernannte Jesus sogar mit Hirtenstab. Trotz dieses Auftritts bescheinigte ihm die Sachverständige damals die volle Schuldfähigkeit.
Landgericht Düsseldorf: Skuriller Auftritt im Jesus-Gewand
Immerhin sei der Angeklagte zu dieser Zeit in der Lage gewesen, ein Doppelleben zu führen und habe seiner damaligen Freundin erfolgreich den Richter vor gespielt.
Ein Beweis dafür, dass Fiegen zwar unter einer Zwangsstörung leidet. Aber nicht so sehr, dass er sich nicht mehr kontrollieren kann.
Auch das Landgericht kam am Montag zu dem Schluss, dass Fiegen voll schuldfähig ist. Obwohl er auch hier im Jesus-Kostüm eine skurrile Vorstellung ab lieferte.
Landgericht Düsseldorf: „Jesus von Nazareth“ zu 2700 Euro Geldstrafe verurteilt
Dabei gebe es für seine Existenz als Jesus sogar einen Beweis. Eine Narbe, dort wo der römische Soldat Jesus ein Lanze in die Seite gestoßen haben soll.
Die Strafe von 4050 Euro, die das Amtsgericht fest gesetzt hatte, milderte das Landgericht in der zweiten Instanz auf 2700 Euro.