Wegen der zunehmenden Gewalt in der Altstadt fordert nun der größte Heimatverein der Landeshauptstadt schärfere Sicherheitsmaßnahmen und legt ein Konzept vor.
Düsseldorfer AltstadtGegen Gewalt-Eskalation: Heimatverein hat eindeutige Forderung
Die Gewalt-Eskalation in der Düsseldorfer Altstadt: „Seit ein bis zwei Jahren wird es immer schlimmer“, beklagt der Baas (Vorsitzende) der „Düsseldorfer Jonges“, Wolfgang Rolshoven. Sein Verein, der seinen Sitz mittendrin an der Mertensgasse hat, will nicht mehr länger zuschauen und stellt jetzt ein eigenes Konzept gegen die Randale vor. Zentrale Forderung: Jede Menge Security für die „längste Theke der Welt“!
Düsseldorf: Security gegen Gewalt in der Altstadt gefordert
Das Konzept der „Düsseldorfer Jonges“ hat es in sich. Jonges-Sprecher Ludolf Schulte sagt: „Die Stadt und auch ‚Düsseldorf Tourismus‘ werben mit der Altstadt als ‚Schatzinsel‘ und ‚Wohlfühlplatz‘.“ Wolfgang Rolshoven ergänzt: „Und diese Beschreibung trifft schon lange nicht mehr zu.“ Er und sein Verein sehen den guten Ruf der Altstadt gefährdet.
Vizebaas Sebastian Juli, von Beruf Anwalt, hat die Lösung gefunden: „Nach der Loveparade-Katastrophe hat das Land einen ‚Orientierungsrahmen für Großveranstaltungen NRW‘ herausgegeben. An den müssen sich die Veranstalter beispielsweise der Kirmes oder des Japantages halten und ein Sicherheitskonzept vorlegen. Wir fordern, dass die Stadt ein solches Konzept ebenfalls schafft – und zwar für jedes Wochenende in der Altstadt!“
Düsseldorfer Jonges fürchten nächste Gewalt-Welle in der Altstadt
Juli zieht eine Parallele zum Corona-Geschehen: „Dort sagen wir, dass wir vor die nächste Welle kommen müssen. Bei der Altstadt-Randale droht eine solche Welle im nächsten Frühjahr. Deshalb muss die Stadt jetzt handeln.“
Konkret fordern die Jonges die Einrichtung eines Sicherheitsdienstes – „keine Bürgerwehr!“ betont der Baas aus Düsseldorf. Diese Security soll an den Wochenenden Präsenz zeigen und als „Melder“ an Polizei und Ordnungsamt arbeiten.
Eine Einsatzzentrale bietet der Verein auch gleich mit an: „Dafür stellen wir bei Bedarf unser komplettes Jonges-Haus zur Verfügung.“ Auf EXPRESS-Nachfrage hat Juli auch schon eine „Truppenstärke“ für den Sicherheitsdienst im Kopf: „Ich denke, dass das rund 300 Kräfte sein sollten, an manchen Wochenende wie bei Fortuna-Heimspielen auch mehr.“
Natürlich koste eine solche Security Geld, „aber wenn das Thema für den OB eine „Herzensangelegenheit“ ist, dann muss man sich das auch was kosten lassen“, sagt der Vizebaas. Und Rolshoven ergänzt: „Die Stadt muss aufhören, sich bei diesem Thema wegzuducken.“ Er fordert auch ein Alkohol-Verkaufsverbot in den Büdchen ab 22 Uhr. Am gestrigen Montag (13. Dezember) schickten die Jonges ihr Konzept an alle Ratsmitglieder und sonstigen Entscheidungsträger: „Und wir werden keine Ruhe geben“, kündigt Sebastian Juli an.