Evangelisches KrankenhausDüsseldorfer entkam ganz knapp dem Killer-Krebs

Krebspatient mit Arzt

Prof. Dr. Werner Hartwig (l.) entfernte bei seinem Patienten Stefan D. eine Geschwulst, kurz bevor sie zum aggressiven Krebs werden konnte.

Düssseldorf – Es begann ganz harmlos: Ein Hausarzt stellte bei Stefan D. (61) einen geänderten Wert in seinem Blutbild fest. Es folgte eine Untersuchung in der „Röhre“, dem Magnetresonanz-Tomographen. Und siehe da: D. hatte eine verdächtige Wucherung in der Bauchspeicheldrüse.

„Danach wurde ich eine Woche lang auf den Kopf gestellt“, berichtet der Patient. Er entschied sich für das Evangelische Krankenhaus (EVK) Düsseldorf, „weil mir alle das empfohlen hatten.“ Der Düsseldorfer begab sich in die Hände von Prof. Dr. Werner Hartwig (49), Chefarzt der Chirurgischen Kliniken am EVK.

Düsseldorfer: OP rettet ihn vor Krebs an Bauchspeicheldrüse

Die Untersuchung ergab: D. hatte wirklich Glück gehabt, die Wucherung war zwar noch gutartig, wäre aber in den „nächsten ein bis zwei Jahren“ zu dem bösartigen Bauchspeicheldrüsenkrebs geworden, der in Deutschland die vierthäufigste Krebs-Todesart bei Männern und Frauen darstellt.

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„Gemein ist an diesem Krebs auch, dass er oft sehr spät Symptome erzeugt und dementsprechend spät erkannt wird“, erklärt Hartwig. „Bei unserem Patienten Stefan D. hingegen hatten wir einen zystischen Tumor, der noch nicht bösartig war“, sagt Hartwig. Nicht viel Zeit später wäre er zum Karzinom geworden.

Düsseldorfer wird durch OP vor Bauchspeicheldrüsenkrebs gerettet

Doch in D.s Fall war die Sache klar: So schnell wie möglich operieren! „Zwei Monate später lag ich unterm Messer“, sagt Anwalt D.. Normalerweise schon eine aufwendige Angelegenheit, die vier Stunden in Anspruch nehmen kann. Doch da D. schon mal eine Pankreatitis hatte und es in dem Organ Verwachsungen gab, dauerte der Eingriff ganze sechs Stunden.

Tumor

Die Untersuchung im Magnetresonanz-Tomographen ergab: eine Geschwulst wucherte an der Pankreas.

Hartwig entfernte eine faustgroße Menge Gewebe und musste danach die Bauchspeicheldrüse kompliziert wieder mit dem Zwölffingerdarm zusammenflicken, damit alles gut verheilen kann. Ganze 203 Mal wurde dieser Krebs im EVK in den letzten beiden Jahren operiert.

„Ich habe die OP sehr gut überstanden“, sagt D. drei Monate später in der Klinik. Unfassbar: Bauchspeicheldrüsenkrebs, der meistens Menschen ab dem Alter von 60 bis 70 Jahren befällt, ist in der Regel derart aggressiv, dass 50 Prozent der Patienten nach ihrer Diagnose meistens nur noch fünf Jahre zu leben haben.

Düsseldorfer an Bauchspeicheldrüse operiert

Er kann wieder Krafttraining machen, Essen und Verdauung sind auch wieder normal. Der Patient hat durch den Eingriff keinerlei Einschränkungen.

Im Schnitt versterben zehn Prozent der Patienten bei der Operation. Im Evangelischen Krankenhaus liegt die Todesrate glücklicherweise nur bei einem Prozent. D. hatte Glück, dass bei ihm alles so früh erkannt wurde. „Er gilt jetzt als geheilt“, sagt Hartwig.