In Düsseldorf schrieb er Gastro-GeschichteStar-Koch Robert Hülsmann ist gestorben

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Robert Hülsmann bei der Vorstellung seines Kochbuchs 2015: Sein Ringelshirt war stets blau-weiß, die Nägel dafür auch mal in verschiedenen bunten Farben lackiert.

von Nathalie Riahi  (nari)

Düsseldorf – Seine Leidenschaft gehörte dem guten Essen – und seiner „jeden Tag lebendigen Liebe zur Liebe“, wie er selbst sagte. Robert Hülsmann hat in Düsseldorf Brasserie-Geschichte geschrieben. Seine Kochkünste, seine Gerichte waren bis über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Jetzt ist der legendäre Gastronom und Koch im Alter von 74 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben.

  1. Düsseldorfer Star-Koch Robert Hülsmann ist tot
  2. Zuletzt hatte Hülsmann Brasserie „Robert.“ am Rathausufer eröffnet
  3. Robert Hülsmann starb im Alter von 74 Jahren

Robert. Punkt. Auf diesen Punkt im Namen der Brasserie „Robert.“ am Rathausufer legte er großen Wert. „Weil es mein letztes Restaurant sein soll“, erklärte er, als er das Restaurant im Mai 2018 mit seinem Kompagnon Michael Geisner – einem Schüler von ihm – eröffnete. Motto: „Hier kocht der Alte noch selbst.“

Star-Koch Robert Hülsmann: Wo er war, brummte die Hütte

Es war sein letztes Lokal, in dem er mit Herzblut, seiner liebenswürdig-schroffen Art und im geringelten Bretagne-Shirt die Gäste glücklich machte.

Robert Hülsmann, der aus einer westfälischen Metzger- und Gastronomen-Dynastie stammte und hauptsächlich in Belgien wohnte, hatte einige Lokale, die durch seine Kochkunst allesamt zum Renner wurden.

Wo Hülsmann drinsteckte, brummte oder brummt noch immer die Hütte. Ob 1976 in seinem damaligen „Roberts Restaurant“ an der Oberkasseler Straße (hier speiste einst auch Andy Warhol), ob im „Lindenhof“ in Büderich, in seinem „Roberts Bistro“ im Hafen, in der „Brasserie Hülsmann“ mit Tochter Jenny am Belsenplatz, als Berater im „Frânz“.

Robert Hülsmann kochte für den Schah von Persien und Fiat-Chef Agnelli

Und zuletzt im „Robert.“ an der Rheinuferpromenade, wo sogar Künstler HA Schult einen Stammplatz hatte.

Auch fernab von Düsseldorf kochte er – als junger Mann etwa in St. Moritz für den Schah von Persien und Fiat-Chef Agnelli.

Hülsmanns wunderbare Fischsuppe, die Muscheln mit belgischen Fritten, sein Gruyère-Knoblauch-Risotto, seine Pasteten, sein Pot-au-feu, seine Kalbsbäckchen … die Liste der Gerichte, die ihre langjährigen, treuen Fans haben, ist lang.

Robert Hülsmanns Mission dabei: Seinen Schülern die Rezepte weiterzugeben. Seinen kochbegeisterten Fans verriet er aber auch seine Rezepte, die er alle in seinem Kopf abgespeichert hatte.

Mehrere Kochbücher von Robert Hülsmann, dabei wollte er nie eines schreiben

Im Jahr 2014 brachte er sein erstes Kochbuch heraus. Ein Jahr später folgte das zweite: vegetarisch und mit aphrodisierenden Zutaten. Roberts wichtigstes Rezept dazu: „Man muss auch an die Wirkung glauben.“

Dabei wollte er nie ein Kochbuch schreiben. Genauso wenig, wie er einen Michelin-Stern haben wollte. Und dennoch bekam er einen im Jahr 1976 für seine Küche im „Roberts Restaurant“.

Hülsmann: „Ich musste erstmal nachlesen, was das ist. Später habe ich ihn freiwillig abgegeben.“ Kochen unter Druck – das war nichts für Hülsmann. „Bei mir gilt auch in der Küche: Ich habe Spaß am Leben. Nur keinen Stress!“

Große Trauer um Tod von Robert Hülsmann

Die Trauer in der Stadt um Robert Hülsmann ist groß. „Eine Legende ist von uns gegangen“, schrieb etwa Isa Fiedler, die Sprecherin der Altstadtwirte, auf Facebook. „Wir haben ihm viele wunderbare Restaurants in Düsseldorf zu verdanken, und er war ein großartiger Trendsetter im besten Sinne.“