Erkrath-HochdahlSohn (55) tötet seine Mutter und springt dann vom Haus
Erkrath – Vor dem 56-Parteien-Haus in Erkrath-Hochdahl steht ein Peugeot 307 – am Scheibenwischer hängt bereits ein Knöllchen. Bezahlen wird das niemand mehr, denn der Besitzer des Wagens ist tot. Stefan T. (55) ist von dem Haus gesprungen … nachdem er vorher seine Mutter in der dritten Etage getötet hatte.
Die Mutter Linda T. (84) war eine der ersten Bewohnerinnen des riesigen Wohnblock, zog bereits 1968, also vor 48 Jahren, ein. Auch wenn sie in den letzten Monaten schwer krank geworden war, freute sie sich über den anstehenden barrierefreien Umbau des Hauses. Sie wird ihn nun nicht mehr erleben ...
Das passierte am frühen Donnerstagmorgen
Am frühen Donnerstagmorgen um 5.30 Uhr schrillten in der Leitstelle der Polizei in Mettmann die Alarmglocken: „Hier liegt ein Toter vor dem Haus – der ist gesprungen“, soll ein Anrufer nach EXPRESS-Informationen gesagt haben. Tatsächlich fanden die Beamten vor Ort die Leiche, konnten schnell den 55-jährigen Düsseldorfer identifizieren.
Und genauso schnell war klar: Die Mutter des Selbstmörders hatte ihre Wohnung in genau diesem Haus! „Als man daraufhin Kontakt mit der 84-jährigen Erkratherin aufnehmen wollte, wurde diese von den Beamten leblos in der Wohnung aufgefunden“, berichtet eine Sprecherin der Kreispolizeibehörde Mettmann.
Weitere Entdeckung in der Wohnung
Und in der Wohnung machten die Polizisten eine weitere Entdeckung: einen Abschiedsbrief! „Nach dem Inhalt dieses Briefes, der nach dem Stand bisheriger Ermittlungen eindeutig vom Sohn der Getöteten stammt, habe dieser zuerst seine kranke Mutter getötet und anschließend seinem eigenen Leben durch Suizid ein Ende gesetzt“, so die Polizeisprecherin.
Obwohl die Lage also offenbar einigermaßen eindeutig ist, hat das Kriminalkommissariat 11 das vorgeschriebene Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Die beiden Leichen werden in der Gerichtsmedizin obduziert.