Ein 66-jähriger Oberbilker ist bei einem Garagenbrand ums Leben gekommen. Die Düsseldorfer Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen.
„Solchen Knall haben wir noch nie gehört“Explosion – Düsseldorfer Feuerwehr macht schrecklichen Fund
Es ist ein klarer, kalter Tag in Oberbilk. Die Sonne scheint, der Himmel ist strahlend blau. Aber dafür haben die drei Menschen, die vor einem Haus am Offenbacher Weg stehen, kein Auge – sie starren entsetzt und traurig in eine offenstehende Garage.
Die ist schwarz, verrußt und ausgebrannt. In dieser Garage starb in der Nacht zum Mittwoch (5. April 2023) ein Mensch: Der 66-jährige Paul B. (Name geändert) fand bei einer schrecklichen Explosion den Tod.
Explosion in Düsseldorfer Garage: 66-Jähriger gestorben
Die Drei vor dem Haus – ein Mann und zwei Frauen – wollen nichts zu der Katastrophe sagen. „Heute nicht“, sagen sie und schütteln den Kopf.
Unklar ist, ob sie Angehörige oder Nachbarn des Toten sind. Mit gesenkten Köpfen gehen sie ins Haus.
Es war um 2.08 Uhr, als die Explosion die komplette Nachbarschaft aus dem Schlaf riss. „Wir sind ja Lärm gewöhnt – hinter dem Haus fahren im Minutentakt ICE und Regionalexpress-Bahnen vorbei“, sagt Sofia F. (32), die mit ihrer Familie schräg gegenüber wohnt. „Aber einen solchen Knall haben wir noch nie gehört.“
„Da ist noch jemand in der Garage!“
Die Nachbarn waren ans Fenster zur Straße gestürzt und waren geschockt: Aus der Garage im Souterrain des Hauses gegenüber schlugen Flammen und quoll dichter Rauch.
„Am frühen Mittwochmorgen meldete ein Anrufer über die Notrufnummer 112 eine Verpuffung in einer Garage eines Wohnhauses. Sofort alarmierte der Leitstellendisponent mehrere Feuerwehr- und Rettungsdiensteinheiten zu der gemeldeten Adresse“, berichtet Feuerwehrsprecher Simon Janßen. „Als nur kurze Zeit später die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, stand die Garage bereits im Vollbrand.“
Bewohner und Bewohnerinnen des Hauses riefen den Rettungskräften in heller Aufregung zu: „Da ist noch jemand in der Garage!“ Der Einsatzleiter schickte mehrere Trupps zur Menschenrettung in die Garage – zu spät!
Düsseldorf: Löste ein Heizstrahler das Feuer aus?
„Die Kollegen konnten in der Garage einen 66-jährigen Mann nur noch tot auffinden“, erzählt Janßen bedauernd. Gleichzeitig kontrollierten Feuerwehrleute die Wohnungen, die sich über und neben der brennenden Garage befinden: Neun Personen wurden evakuiert und in einem Bus der Feuerwehr von einem Notfallseelsorger betreut. Eine von ihnen war leicht verletzt worden und wurde vor Ort ambulant behandelt.
70 Feuerwehrleute bekämpften die Flammen und hatten sie schnell unter Kontrolle. Auch am Tag nach dem großen Knall ist noch unklar, wie es zu der Explosion kommen konnte. Der Vermieter des Hauses soll gesagt haben, dass in der Garage auch gemalt und deshalb an kalten Tagen mit einem Heizstrahler geheizt werde. Die Ermittlungen dauern an.