Gefälschter LebenslaufLand NRW erstattet Anzeige gegen Ex-Islam-Berater

Wegen eines mutmaßlich gefälschten Lebenslaufs hat das Land NRW Anzeige gegen einen ehemaligen Islam-Berater erstattet. Das Symbolfoto zeigt die NRW-Flagge vor der Staatskanzlei in Düsseldorf.

Wegen eines mutmaßlich gefälschten Lebenslaufs hat das Land NRW Anzeige gegen einen ehemaligen Islam-Berater erstattet. Das Symbolfoto wurde im Juli 2016 in Düsseldorf aufgenommen.

Das Land NRW hat Strafanzeige gegen einen ehemaligen Islam-Berater erstattet. Der Mann soll mutmaßlich seinen Lebenslauf gefälscht haben, dabei wird auch die Echtheit seiner Doktorarbeit angezweifelt.

Düsseldorf. Wegen eines mutmaßlich gefälschten Lebenslaufs erhielt ein Berater nun eine Anzeige des Landes NRW. Ende Mai 2021 soll es bereits erste Hinweise gegeben haben.

NRW stellt Strafanzeige gegen ehemaligen Islam-Berater

Im Fall des mutmaßlich gefälschten Lebenslaufs des ehemaligen Islamberaters hat das Land selbst Strafanzeige gegen den Mann erstattet. Das geht aus der Antwort des Schulministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD im Landtag hervor. Die Staatsanwaltschaft Essen hatte Ende Juli 2021 Ermittlungen bestätigt. Die Anzeige der Bezirksregierung als zuständige Behörde war bislang aber nicht bekannt.

Aus der Antwort des Schulministeriums auf die Fragen der SPD wird auch klar, dass die Regierung bereits seit Ende Mai Hinweise auf den womöglich gefälschten Lebenslauf des Mannes hatte. Die Zusammenarbeit mit ihm sei dann bereits zum 1. Juni „von beiden Vertragsparteien einvernehmlich“ beendet worden. Der Fall war erst rund vier Wochen später durch einen Bericht der „Welt am Sonntag“ bekannt geworden.

Ex-Islam-Berater: Zweifel an Echtheit der Doktorarbeit

Die SPD-Fraktion wollte auch wissen, ob der damalige Berater womöglich Lobbyarbeit für die umstrittene Organisation Ditib bei der Besetzung der neuen Kommission für islamischen Religionsunterricht betrieben hatte. „Der frühere pädagogische Mitarbeiter und Berater hat zu keinem Zeitpunkt einen bestimmenden Einfluss auf Entscheidungen des Ministeriums und der Landesregierung ausgeübt“, heißt es dazu von der Landesregierung. Laut „Welt am Sonntag“ gibt es unter anderem Zweifel an der Echtheit der Dissertation des Mannes. (dpa)