1. Nancy starb an inneren und äußeren Verletzungen.
2. Ihm drohen höchstens zehn Jahre Gefängnis

Ratingen – Das unfassbare Verbrechen hat die ganze Familie in einen Schockzustand versetzt.

Rocco D. (alle Namen geändert) aus Ratingen, 19 Jahre alt, hat gestanden, am Sonntag seine 16 Monate alte Tochter Nancy im Kinderbettchen zu Tode misshandelt zu haben (EXPRESS berichtete).

In einer Vernehmung erklärte er, dass er über sich selbst und die Folgen erschrocken war.

EXPRESS erfuhr: Er hat die Kleine mit Fäusten zu Tode geprügelt.

Aileen S., die 19-jährige Mutter, die mit Rocco D. nicht zusammenlebt, hatte ihm Nancy vorübergehend anvertraut. Nichts deutete darauf hin, dass es ein Problem geben könnte. Als sie zurückkam, war die Kleine tot.

Rocco D. soll so getan haben, als habe er keine Ahnung, was da passiert ist. Doch der alarmierte Notarzt sah es sofort: Nancy starb an inneren und äußeren Verletzungen.

Die Polizei nahm den 19-Jährigen in der kleinen Dachwohnung von Aileen S. in einem vornehmen Viertel in Ratingen sofort fest. Am Montag schickte ihn ein Richter in Untersuchungshaft.

Völlig aufgelöste Angehörige schildern von ihm ein Bild, das verständlich macht, warum Aileen nicht mit ihm zusammenleben wollte: „Er war jähzornig, frech, überheblich, respektlos.“

„Das war am Anfang ihrer Liebe ganz anders“, berichtet ein Angehöriger. „Der war aus gutem Haus, einer aus seiner Familie ist sogar Banker. Aber er hatte kein Benehmen. Bei uns hatte er Hausverbot. Immer wieder sagten wir zu Aileen: »Das ist keiner für dich, auch wenn er der Vater deines Kindes ist. Er bringt Unglück.«“

Staatsanwalt Martin Stücker: „Todesursächlich war vermutlich stumpfe Gewalt.“ Was aber die tödliche Aggression auslöste, ist noch unklar. Auf Fotos ist Rocco D. der liebende Vater.

Das Ratinger Jugendamt betreute das junge Paar wegen partnerschaftlicher Probleme. Hinweise auf eine Gefahr für das Kind soll es nicht gegeben haben. Rocco D. hatte einen Job, strebte aber eine Ausbildung an.

Ihm drohen höchstens zehn Jahre Gefängnis, da er vermutlich nach Jugendstrafrecht verurteilt wird.