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„Zwiebel“ schließt„Kneipe“, „Knoten“: Wie geht's den anderen Altstadt-Kneipen?

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Das ist meine Familie: „Gastronaut“ Norbert ist seit über 30 Jahren Stammgast in der „Kneipe“ an der Liefergasse.

von Colja Schliewa  (cos)

Düsseldorf – Mitten in der Altstadt und irgendwie aus der Zeit gefallen. Unpoliert. Angeranzt auf die charmante, reduziert aufs Wesentliche: Wirt. Theke. Drink. Falten-Rock.

Es gibt sie noch, die letzten Kneipen-Mohikaner an der längsten Theke der Welt. Dort, wo sich aufgestylte Buden jetzt gerne mal „Lounge“ oder so nennen. Aber sie werden immer weniger.

„Pinte“, Kneipe“, „Knoten“ „Engelchen“, „Zwiebel“

Man hört es schon am Namen. Hat den diskreten Charme der 70er Jahre. Und viele dieser Kneipen gibt es auch schon seit dieser Zeit. Generationen von Schülern tranken hier ihr erstes Alt, hatten ihr erstes Date, hörten zum ersten Mal „diese neue Musik aus England“. Und viele sind ihrer Kneipe treugeblieben, kommen noch heute. Flippern, Billardspielen. Trinken, lachen. Es wird sogar noch ums Bier geknobelt.

Viele Gäste – inzwischen Altstadt-Urgesteine wie die Wirte. Sympathische Gastronauten auf Endlosschleife.

Wie Wolfgang Steinkrüger (70). Seit 45 Jahren leitet er die „Kneipe“ an der Liefergasse. Sein Etablissement existiert noch, weil er oben auf seine Stammgäste zählen kann: „Und unten in meinem Bierkeller treffen sich immer noch gerne Gruppen von jungen Leuten.“

Norbert (65) gehört zu denen, die oben stehen. Kellner war er hier vor langer Zeit. Jetzt schaut er immer mal wieder vorbei: „Die alten Zeiten hochleben lassen. Die Altstadt verändert sich ja ständig. Hier weiß ich, was ich habe. Meine Familie.“

Die Rockkneipe „Auberge“ steht auf der Bollkerstraße. Garantiert „Lala-Mucke“ frei. Seit 50 Jahren. Kommt gerade bei Touris gut an.

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Im Auberge läuft seit fast 50 Jahren Rockmusik. Mitarbeiterin Marina (l.): Touris und Stammpublikum lieben es.

Mitarbeiterin Marina: „In dieser Ecke der Altstadt leben wir auch von der Laufkundschaft, Touristen und Messegäste kommen, weil ihnen die urige Atmosphäre gefällt. Und natürlich die Stammkundschaft, zu denen wir ein familiäres Verhältnis haben. Seit Generationen. Früher kam der Papa. Heute bringt er seinen Sohn mit.“

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Die „Zwiebel“: Hier tranken Generationen von Schülern ihr erstes Altbier, hatten ihr erstes Date.

In der berühmten „Zwiebel“ demnächst nicht mehr. Wirt Klaus Schliesky (71) schließt nach 42 Jahren. Keine Pachtverlängerung.

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Er muss leider schließen: Jürgen Schliesky (r.) macht mit Kellner Karsten am 29. Mai die Zwiebel dicht.

„Ja, es stimmt“, sagt er. „Am am 29. Mai steigt die Abschiedsparty.“ Hört man im benachbarten „Knoten“ auf der Kurze Straße gar nicht gern.

Die Zentrale der DEG-Fans in der Altstadt gibt es seit 47 Jahren.

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Als der „Knoten“ eröffnet wurde, war Isa Fiedler zwei Jahre alt. Jetzt ist sie Chefin in der DEG-Fanzentrale der Altstadt.

Wirtin Isa Fiedler (49): „Bei uns geht’s zum Glück weiter.´Auch wir können uns da auf unsere Stammgäste verlassen. Aber wenn man das von der Zwiebel hört, fühlt man sich schon irgendwie in seiner Art bedroht.“