Knöllchen-Falle KönigsalleeAuf der Nobelmeile gibt es Parkplätze, die gar keine sind

Eine Mitarbeiterin der Verkehrsüberwachung greift zum Kugelschreiber, verpasst den schwarzen Autos ein Bußgeld.

Düsseldorf – Sie ist die Prachtmeile der Stadt. Nicht zuletzt, weil man hier so prächtig abkassieren kann. Und damit sind nicht nur die Nobelboutiquen gemeint, die auf der Königsallee ihre Luxuswaren an den Mann bringen. Nirgendwo in Düsseldorf klingelt die Knöllchen-Kasse der Stadt so laut, weil die Autofahrer auf Parkplätzen parken, die eigentlich gar keine sind …

An den Einfahrten zur Kö wird der Autofahrer auf Schildern einmalig auf die Parkgesetze des Prachtboulevards aufmerksam gemacht: „Nur in den Blau markierten Flächen“ ist das Parken mit Parkschein erlaubt.

Für Ausländer, die des Deutschen nicht mächtig sind, oder für Verkehrsteilnehmer, die das Schild einfach übersehen haben, kann es teuer werden. Ab jetzt kennzeichnet nämlich nur noch eine (an vielen Stellen bereits verblichene) blaue Linie den gebührenpflichtigen Parkraum.

Autofahrer, die in den mit weißer Linie gekennzeichneten Flächen parken, erhalten nach dem Einkaufsbummel eine böse Überraschung: Hinter dem Scheibenwischer hängt ein Knöllchen. Und dass, obwohl man doch ganz brav einen Parkschein gezogen hatte.

Eine Erklärung gibt’s auf der Internetseite der Stadt: „Hier gilt das eingeschränkte Haltverbot, es darf nur zum Ein- und Aussteigen, beziehungsweise zum Be- und Entladen gehalten werden.“

Auch Luise Greis aus Solingen fuhr direkt in die Parkfalle. „Jetzt finde ich hier endlich einen Parkplatz, zahle die teure Gebühr von 95 Cent pro halbe Stunde, und soll Strafe zahlen“, schimpfte die Solingerin.

Was für die einen Abzocke ist, erklärt die Stadt so: „Mit der Einrichtung der Blauen Zone Königsallee wurde die Parkregelung vereinfacht und der Schilderwald gelichtet. Wo vorher über 80 Schilder an zahlreichen Masten die notwendigen Hinweise gaben, weisen heute blaue Markierungen auf dem Asphalt und Zonenbeschilderungen an den Einmündungsbereichen der Seitenstraßen auf die erforderlichen Informationen hin.“