Nach einer brutalen Attacke in Düsseldorf bei einer Kreisliga-Partie musste der Schiedsrichter im Krankenhaus behandelt werden. Die Eskalation beim Spiel zwischen Garather SV und dem TSV Eller 04 kommt jetzt vor Gericht.
Kreisliga-Partie in Düsseldorf eskaliertSchiri greift mit Roter Karte durch und wacht in Krankenhaus wieder auf
Düsseldorf. Die Kreisliga-Partie zwischen dem Garather SV und dem TSV Eller 04 glich eher einer Schlacht als einem Fußballspiel. Fouls gab es jede Menge und Schiedsrichter Mustafa M. (60/ Namen geändert) versuchte, Ruhe ins Match zu bringen. Als er Ahmet D. (24) vom Garather SV die Rote Karte zeigte, drehte der durch und verletzte sein Opfer so stark, dass es ins Krankenhaus musste.
Am Dienstag, 28. September, sah man sich im Düsseldorfer Amtsgericht wieder. Ahmet D. musste sich dort wegen Körperverletzung verantworten.
Schiedsrichter wollte klar mach, dass sie „kein Karate spielen“
Drei Mal hatte Mustafa M. schon die Partien der beiden Vereine gepfiffen. Vor Gericht sagte er: „Ich bin jedes Wochenende auf dem Fußballplatz. Aber was die beiden Vereine auf dem Platz veranstalteten, hatte mit Fußball nicht viel zu tun.“
Er wusste also, dass es keine einfache Aufgabe war, die ihn in Eller auf dem Platz erwartete. Wie ein Spieler aus Eller vor Gericht aussagte, „ging es nach unserem ersten Tor richtig zur Sache“. Die Stimmung war aggressiv und die Garather teilten ordentlich aus. Zuschauerin Doris T. (40): „Es war ein verfahrenes Spiel und es wurden viel zu wenige Fouls gegen uns unterbunden. Dann aber griff der Schiri durch.“ Mustafa M.: „Es gab viele Verletzte und ich wollte den Spielern klar machen, dass sie kein Karate spielen sollten.“
Kreisliga-Schiedsrichter in Düsseldorf zückt Rote Karte und wird brutal angegriffen
Ahmet D. war bereits zwei Mal ermahnt worden. Als er erneut foulte, zückte Mustafa M. erst die Gelbe dann die Rote Karte. Während er den Namen des Spielers notierte, sprang der auf ihn zu und ging dem Schiri an den Hals. Es sei ein gezielter Faustschlag an den Kehlkopf gewesen, so die Anklage.
Die Folgen waren äußerst gefährlich. Mustafa M. ging zu Boden und bekam keine Luft mehr. „Ich lag dort und dachte, ich sehe meine Familie nie wieder. Und ich dachte, das sei mein Ende.“
Doris T. und ihr Sohn, beide Altenpfleger, leisteten Erste Hilfe. Dann kam der Krankenwagen. Der Schiri verlor zeitweise das Bewusstsein. Der Kehlkopf war angeschwollen und die Luftröhre drohte zuzuschwellen.
Der Unparteiische landete im Krankenhaus und war drei Wochen lang krankgeschrieben. Zwei Monate traute er sich nicht wieder zu pfeifen.
Ahmet D. fühlte sich vom Schiri falsch behandelt. Die Stimmung sei gereizt gewesen und als der Schiri auf ihn zu kam, habe er ihn nur zurückgeschubst. Da weitere Zeugen vernommen werden sollen, geht der Prozess nächste Woche weiter.