Künstler-Witwe EvaSpielfilm über Beuys? Seh’ ich mir nicht an!

Joseph Beuys (rechts mit Frau Eva): Sein Leben soll verfilmt werden.

Düsseldorf – Sie sagt nicht „mein Mann“, oder „Joseph“. Sie sagt „der Beuys“. Eva Beuys und ihr Mann, der weltberühmte Künstler. 1986 starb der Kunstprofessor aus Düsseldorf. Bis heute ranken sich Legenden um den Mann, der die Kunstwelt so radikal verändert hat.

Jetzt will einer der renommiertesten deutschen Regisseure einen Film über ihn drehen. Für Oscar Roehler („Jud Süß – Film ohne Gewissen“) ist das „unglaubliche Leben“ von Beuys „ganz großer Stoff“.

Roehler: „Es ist in gewisser Weise auch eine Art Eulenspiegelei, wenn man sich anschaut, wie er seinen eigenen Mythos aufgebaut hat. Ein Film über ihn wäre eine ganz tolle Sache.“

Sieht Witwe Eva nicht ganz so: „Einen Kinofilm, in dem ein Schauspieler meinen Mann verkörpert, würde ich mir auf gar keine Fall ansehen!“ Nicht, weil sie die Arbeit eines Filmemachers wie Roehler nicht schätzen würde. Eva Beuys: „Wenn er diesen Film machen will, soll er ihn machen. Aber ich will mir mein persönliches Bild von Beuys bewahren. Das kann kein anderer Mensch darstellen.“

Viele Angebote habe sie in den vergangenen Jahren von europäischen Film-Regisseuren gehabt. Darunter auch von einem sehr bekannten deutschen Regie-Star.

Eva Beuys: „Ich habe mir dann ein paar Filme von dem angesehen. Die waren so depressiv und finster, dass ich mir gedacht habe, wie will der denn den lebensfrohen Beuys darstellen?" Völlig abgeneigt ist sie den Plänen Roehlers aber nicht: „Wenn er das Original will, sollte er mich einfach mal anrufen.“