Werden Sie mit EXPRESS zum Brauchtumsretter oder zur Braumtumsretterin! In einer neuen Serie stellen wir Ihnen das Düsseldorfer Brauchtum vor. Im zweiten Teil geht es um den Rheinturm.
Liebe dein BrauchtumDüsseldorf und sein Rhein-Riese – die erste Idee gab es vor dem Ersten Weltkrieg
Düsseldorf. Düsseldorf und sein Brauchtum. Es ist Heimat, Gemeinschaft, Identität. Doch durch Corona, Krisen und den schnellen Wandel der Gesellschaft schlafen viele Traditionen, die uns Eltern und Großeltern mit Herz und Seele vermittelten, langsam ein. Jetzt aber kommt der Weckruf: Liebe Dein Brauchtum! Heute: Unser Rheinturm.
Noch bevor der Erste Weltkrieg in Europa ausbrach, plante der „Deutsche Stahlwerksverband“ am Rhein in Düsseldorf ein Bauwerk von selbst heute noch epischen Ausmaßen. Hier sollte ein Turm entstehen, der „den Eiffelturm noch um 200 Meter überragen“ und so am Ende 500 Meter hoch werden sollte. Zum Vergleich: Das Empire State Building in New York City misst bis zur Spitze „nur“ 443 Meter!
Brauchtum in Düsseldorf: Architekt Harald Deilmann plante den Riesen
Realisiert wurden die Pläne des gigantischen Stahlturms natürlich nie. Dafür bekam die NRW-Landeshauptstadt im Jahr 1961 ihren ersten Fernmeldeturm in Gerresheim. Mit gerade einmal 75 Metern war der aber nicht sonderlich hoch und mit der Zeit ging hier auch der Platz für neue Antennen aus. Es wurde also schnell klar, dass Ersatz her musste.
Aufgrund vieler technischer Faktoren war dabei aber auch nicht nur schnell klar, wie hoch, sondern auch wo das neue Bauwerk errichtet werden würde: Mitten in der Innenstadt, direkt am Rhein. 1977 wurde schließlich ein Architekturwettbewerb für den Rheinturm ausgeschrieben, wie ganz Düsseldorf ihn heute kennt und liebt.
Vater der markanten Turmkanzel war der Architekt Harald Deilmann (†2008), der sich mit seinem Entwurf und der darin geplanten, eher ungewöhnlichen Kelchform gegen fünf Konkurrenten durchsetzte.
Brauchtum in Düsseldorf: Bis heute im Guinness-Buch der Rekorde
Los ging es mit dem Bau am 20. Januar 1979 und nachdem der Schaft fertig war, begann zum Anfang des Jahres 1981 der Bau der Turmkanzel. Im Frühling, am 23. April, wurde schließlich der 16 Meter hohe Trägerhohlkörper aus Kunststoff für die Antenne aufgesetzt. Der letzte „Bauabschnitt“ am Rheinturm, in dem 7.500 Kubikmeter Beton und 1.100 Tonnen Stahl verbaut sind, begann dann am 24. November 1981, als Künstler Horst H. Baumann seinen „Lichtzeitpegel“ im Turmschaft installieren durfte.
Bis heute ist das laut dem Guinness-Buch der Rekorde die größte Dezimaluhr der Welt. Für Besucher wurde der mit 240,5 heute zehnthöchste Fernsehturm Deutschlands am 1. März 1982 freigegeben. Dabei ist es genau das, was im Jahr 2021 auch eine Besonderheit am höchsten Gebäude Düsseldorfs ist.
Brauchtum in Köln: Waren Sie schon mal im Rheinturm?
In der Bundesrepublik gibt es heute insgesamt 81 Fernsehtürme mit einer Höhe von mindestens 150 Metern und der Rheinturm ist einer von nur sieben, die noch immer fürs Publikum geöffnet sind! Und genau das kriegt hier in der verglasten Turmkanzel so einiges geboten. Zum einen das japanische Fusion-Restaurant „QOMO“ in 172,5 Metern Höhe, zum anderen die Aussichtsplattform, die in 168 Metern Höhe ein 360 Grad-Panorama auf ganz Düsseldorf und Umgebung bietet.
Geöffnet ist der Rheinturm für Besucher täglich von 12 Uhr bis 0 Uhr. Der Eintrittspreis liegt bei 9 Euro, entfällt aber für Kinder unter 6 Jahren und Restaurantgäste. Die Tickets gibt es im Internet unter: www.rheinturm.de.
Morgen in der großen Brauchtums-Serie: Hier regiert der Köbes! Alles übers Altbier und Düsseldorfs Brauereien.
So viel Spaß macht der neue EXPRESS-Brauchtums-Pass
Der Brauchtums-Pass steckt im nächsten gedruckten Sonntag-EXPRESS. In ihm findet jeder Inhaber 16 Aufgaben, Zeit dafür ist bis 22.Oktober. Wer elf Stück gelöst hat, wird zum Brauchtumsretter und Gast eines tollen Treffens. Alle Aufgaben und der Pass werden noch einmal im EXPRESS am 24. August veröffentlicht.