Ziemlich dreistMitarbeiter der Stadt Langenfeld veruntreut Millionen

Ein Mann geht am Landgericht und Amtsgericht Düsseldorf vorbei.

Polizist wegen Verrats von Dienstgeheimnissen vor Gericht

Über zwanzig Jahre hinweg hat ein Wuppertaler die Stadt Langenfeld um Millionen betrogen. Am Freitag (13. August 2021) wurde das Urteil gegen ihn ausgesprochen.

Langenfeld/Düsseldorf. Drei Jahre Haft. Das ist das Urteil gegen einen Ex-Mitarbeiter der Stadt Langenfeld. Der 55-Jährige hatte mehr als zwei Jahrzehnte lang Gelder veruntreut. Das Düsseldorfer Landgericht sprach ihn wegen Urkundenfälschung und Untreue in 446 Fällen schuldig. Der Ex-Mitarbeiter der Abteilung Gebäudemanagement hatte gestanden, die Stadt über 20 Jahre lang mit Scheinrechnungen für Handwerker getäuscht zu haben.

Der größte Teil der Taten war bei Bekanntwerden der Fälle im Februar 2018 schon verjährt. Das Gericht ordnete die Einziehung von 800.000 Euro an. Der Angeklagte habe als Amtsträger das Vertrauen seines städtischen Dienstherren massiv missbraucht, befand das Gericht, auch wenn es ihm „wegen fehlender Kontrollen leicht gemacht wurde“.

Düsseldorf: Betrüger war bei der Stadt Langenfeld eingestellt

Der Baufachmann war bei der Stadt Langenfeld für die Instandhaltung zuständig. Bis 2017 hatte er Aufträge bis zu einer Höhe von 3000 Euro freihändig vergeben können. Erst dann hatte Stadt die Grenze auf 1200 Euro gesenkt.

Richter Jörg Schmidt hob das umfassende Geständnis des Mannes hervor. Außerdem habe er sich sehr um Wiedergutmachung bemüht und „alles, was er hatte, verkauft“. Bisher hat der zweifache Vater der Stadt 425.000 Euro zurückgezahlt.

Der Angeklagte war im Februar 2018 aufgeflogen. Er hatte seine Taten auch mit einer lebensbedrohlichen Gefäßerkrankung begründet. Er habe seine Familie absichern wollen. Staatsanwalt und Verteidiger verzichteten auf Rechtsmittel. Damit ist das Urteil rechtskräftig. (dpa)