Nach 25 Jahren Haft in den USAHoffnung für die Apelt-Brüder?

… hat sich in 25 Jahren sehr verändert.

Düsseldorf – Rudi Apelt (52), einer der beiden Mordbrüder aus Düsseldorf, die in Arizona zum Tode verurteilt worden waren, kann hoffen, doch noch in absehbarer Zeit aus der Haft entlassen zu werden. Das Todesurteil gegen ihn war schon vor Jahren aufgehoben worden, weil sein IQ am Rande des Schwachsinns liegt. Jetzt wurde es in zweimal 25 Jahre Haft umgewandelt. Der New Yorker Anwalt Henry Sheldon: „Es gibt damit für ihn eine Chance auf Begnadigung. Einmal 25 Jahre hat er mittlerweile abgesessen.“

Sein Bruder Michael (55) sitzt nach wie vor seit fast einem Vierteljahrhundert in der Todeszelle. Karl Rodenberg, ein Menschenrechtsaktivist, der gegen die Todesstrafe eintritt, ist der einzige, der regelmäßig Kontakt zu ihm hält. Zweimal im Jahr besucht er ihn in der Haftanstalt Florence. Roderberg über die Haftbedingungen „In der Zelle von Michael Apelt gibt es kein Tageslicht. Und nur zweimal in der Woche hat er für 40 Minuten Hofgang. Der Hof ist so klein, dass auch hier kaum Licht hereinfällt. Ich habe ihm ein Fernsehgerät gekauft, damit er wenigsten ein bisschen davon erfährt, was in der Welt los ist.“ Wann das Todesurteil mit Giftspritze gegen ihn vollstreckt wird, sei ungewiss. „Er hofft ebenfalls auf ein neues Urteil.“

Das war geschehen: Michael Apelt heiratet im Dezember 1988 in Las Vegas die Amerikanerin Cindy Monkman. Das Paar schloss eine Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit über 400 000 US Dollar ab. Zwei Tage später fand man Cindys Leiche in der Wüste, mehrere Messerstiche im Oberkörper, die Kehle durchgeschnitten. Der Verdacht fiel sofort auf die beiden Brüder. Eine Freundin von ihnen, die heute in Düsseldorf-Wersten ein Geschäft betreibt, war Kronzeugin im Prozess.

Jahrelang hatte sich die Bundesregierung um eine Überstellung der Brüder nach Deutschland bemüht – bisher ergebnislos.