Neusser und Düsseldorfer Altstadt trauernKellner-Legende Cuertis stirbt mit 57 Jahren
Neuss/Düsseldorf – Von Neuss bis Düsseldorf war er bekannt wie ein bunter Hund. Und als rheinische Frohnatur war er ebenso beliebt. Kurt Helge Rosinek, von allen nur Cuertis genannt, hatte ein Herz, so groß wie eine Altbierbrauerei. Jetzt hat es ganz plötzlich aufgehört, zu schlagen. Die Neusser und die Düsseldorfer Altstadt trauern um eine echte Legende. Cuertis wurde 57 Jahre alt.
Es gibt nicht viele Altstadtkneipen, in denen Cuertis nicht gearbeitet hat. Immer mit einem vollen Tablett Altbier unterwegs, immer mit seinem berühmten Lächeln auf dem Gesicht. Wenn es jemandem schlecht ging, gab er auch schon einmal aus der eigenen Tasche einen aus. Wenn andere litten, war das für ihn schlimmer, als wenn er selbst etwas zu beklagen hatte.
Düsseldorf: Nach Auszeit kämpfte Cuertis sich wieder zurück
Das merkte man vor allem vor einigen Jahren, als er sich plötzlich rar machte, und an der „längsten Theke der Welt" nicht mehr erschien. Cuertis war schwer krank geworden. Und er wollte nicht, dass seine Freunde ihn in diesem Zustand sahen. Doch das Urgestein kämpfte sich zurück. Plötzlich stand er wieder auf der Matte. Und schleppte die vollen Tabletts durch sein geliebtes „Auberge“. Natürlich mit dem altbekannten Lächeln.
Nun starb Cuertis plötzlich in seiner Neusser Heimat, in der er 1995 sogar Karnevalsprinz war. Cuertis machte seinen Platz an der „längsten Theke“ für immer frei. Und hinterlässt eine Lücke, die nicht zu füllen ist. Seine Freunde werden das ein oder andere Alt auf ihn trinken. Leider müssen sie es von einem anderen Tablett nehmen.