Promi-WirtGero Legner: "Mein Horror-Leben als Ärztepfusch-Opfer"

Gero Legner (44) mit Frau Sabine (45) und Tochter Lena (11). Er ist nach einem Ärztepfusch zu 70 Prozent schwerbehindert.

Düsseldorf – Es begann mit einer harmlosen, 1,5 Zentimeter kleinen Schnittwunde. Heute ist Gero Legner (44) zu 70 Prozent schwerbehindert und froh, überhaupt noch am Leben zu sein. Sieben Jahre lang war der Düsseldorfer Promi-Wirt Gero Legner („El Pescador“) von der Bildfläche verschwunden. Jetzt erzählt er seine unfassbare Geschichte.

Als Legner am 1. Oktober 2007 auf der Kellertreppe seines Fischrestaurants stürzte, als er eine Flasche Wein aus dem Keller holte, ahnte er noch nicht, dass sich gerade sein ganzes Leben geändert hatte. Weil er sich an der zerbrochenen Flasche eine kleine Schnittwunde am linken Knie zugezogen hatte, fuhr er ins Marienhospital. „Dort beschloss man zwei Tage später, den Schleimbeutel im Knie zu entfernen, da sich dieser entzündet hatte“, sagt Legner.

Nach OP und Entlassung ging es ihm aber immer schlechter: „Ich ging wieder und wieder in die Klinik, weil mein Bein immer dicker wurde, ich hatte entsetzliche Schmerzen. Die Wunde hatte sich mit einem gefährlichen Keim infiziert. Doch man konnte man nichts entdecken.“

Schließlich schickte man den Patienten in Düsseldorfs Uni-Klinik für eine zweite Meinung. Die überwies Legner mit Befund „akuter Verdacht auf nekrotisierende Fasziitis“ (Infektion durch Bakterien) zurück. Legner: „Unfassbar: Der Arzt im Marienhospital ignorierte den Befund. Er meinte nur, das könne gar nicht sein. Die würden sich das »zurechtspinnen«.“

Nach unsäglichen Schmerzen, die Krankheit breitete sich immer weiter aus, nahm ein herbeigerufener Spezialist von der Bochumer Bergmannsheil-Klinik Gero Legner unter die Lupe.

„Er hatte den selben Befund und nahm mich gleich mit. In Bochum gab er mir nach genaueren Untersuchungen eine Chance von 20 Prozent, die Nacht zu überleben. Es kam ein Priester, ich verabschiedete mich von meiner Familie.“

Doch Legner überlebte. Er überstand 32 OPs, bei denen ihm Haut und 80 Prozent der Muskeln auf der linken Seite entfernt wurden – Legner ist weltweit der einzige, der eine 1,30 Meter lange Wunde überleben konnte.

Jetzt will der Mann Gerechtigkeit. Zusammen mit dem Kölner Star-Anwalt Boris Meinecke zieht er vor Gericht. Das Marienhospital will sich zum schwebenden Verfahren nicht äußern.