Seit 14 Jahren vermisstDie traurige Geschichte der Debbie Sassen

So sah Debbie Sassen (8) am Tag ihres Verschwindens im Februar 1996 aus …

München/Düsseldorf – Da stockte vielen Zuschauern in der Münchner Allianz-Arena der Atem: Vor dem Anpfiff des Abschiedspiels für Franz Beckenbauer gegen Real Madrid stand Bayern-Star Mark van Bommel auf dem Rasen – und ließ seinen Tränen freien Lauf (EXPRESS.DE berichtete). Er weinte um ein kleines Mädchen aus Düsseldorf, das vor mehr als 14 Jahren spurlos verschwunden war: Debbie Sassen …

Statt – wie sonst üblich – sich von einem kleinen Jungen oder Mädchen auf den Platz führen zu lassen, hatte van Bommel ein großes Foto der vermissten Debbie dabei, wollte so eine breite Öffentlichkeit auf die Arbeit der Initiative „Vermisste Kinder“ aufmerksam machen. Das Schicksal dieser Kinder ging dem dreifachen Familienvater so nahe, dass er in Tränen ausbrach.

Rückblende: Am 13. Februar 1996 hatte sich die damals achtjährige Deborah Sassen aus ihrer Schule im Düsseldorfer Stadtteil Wersten auf den Heimweg gemacht – und dort war sie niemals angekommen. Fieberhaft hatten die Eltern, Jürgen und Dagmar F., nach ihrer kleinen Tochter gesucht, schließlich die Polizei eingeschaltet.

Seit nunmehr 14 Jahren fahndet Chefermittler Dietmar Wixfort (mit einem anfangs 40-köpfigen Team) nach dem verschollenen Kind – bis heute vergeblich! Schon zum zehnten Jahrestag des Verschwindens 2006 hatte Wixfort ausgesprochen, wovon er seit langem überzeugt war: „Die Wahrscheinlichkeit, Debbie lebend zu finden, ist äußerst gering. Ich gehe davon aus, dass das Mädchen tot ist.“

Dem unglaubliche Schicksalsschlag folgten in Debbies Familie weitere: Die Ehe der Eltern zerbrach – die Mutter lebt heute in Norddeutschland. Ein weiteres ihrer Kinder, Anita, nahm sich mit 19 Jahren das Leben. Vater Jürgen zog die anderen Töchter (heute 14 und 16 Jahre) als alleinerziehender Vater auf.

„Das Schlimmste ist, dass die Familie nicht um ihre Tochter trauern kann, so lange wir weder Tatort noch den Täter oder das Opfer gefunden haben“, sagt Chefermittler Wixfort, den dieser tragische Fall nicht mehr loslässt. Zehn Jahre nach dem Verschwinden der Mädchens ließen die Ermittler sogar von US-Spezialisten eine Simulation erstellen, die zeigt, wie Debbie nach der langen Zeit aussehen könnte.

Auch wenn alle Welt es für nahezu ausgeschlossen hält, dass das blonde Mädchen noch einmal lebend wiedergefunden werden kann, hat einer die Hoffnung nie aufgegeben: ihr Vater. „Ich glaube, dass sie zurückkehrt!“ Debbies Mutter hingegen hatte gegenüber EXPRESS betont, sie wolle nicht mehr über ihre Tochter sprechen, einfach alles vergessen.Aber die Erinnerung an Debbie bleibt wach – auch dank der Aktion von Mark van Bommel.