EXPRESS.de trifft die Königin der Flusskreuzfahrt: Wir sind zu Besuch bei Andrea Kruse, Mit-Gründerin von „Viva Cruises“ und Geschäftsführerin des Unternehmens, dessen Heimathafen Düsseldorf ist.
Früher Butterfahrten, heute LuxusZu Besuch bei der Königin der Flusskreuzfahrt in Düsseldorf

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Viva Cruises Chefin und Mit-Gründerin Andrea Kruse auf der Viva One in Düsseldorf.
Man geht nur ein paar Schritte bis zum Anleger am Rheinufer unterhalb der Düsseldorfer Altstadt, schon taucht man an Bord in eine moderne, entspannte Urlaubswelt ein und begibt sich auf eine erholsame Kreuzfahrt.
So beginnt ein Urlaub direkt vor der Haustür – und das auf einem der Schiffe von Europas modernstem Anbieter für Premium-Flusskreuzfahrten. Das 2018 gegründete Unternehmen „Viva Cruises“ gehört zur renommierten Schweizer „Scylla AG.“
Es hat, da ist sich die Branche einig, das Angebot der Flusskreuzfahrten in Europa revolutioniert: Mit seinem All-inclusive-Konzept, seinem modernen Design, dem internationalen Gäste-Mix und seiner nachhaltigen Ausrichtung setzt es neue Maßstäbe. EXPRESS traf Andrea Kruse (46), Mit-Gründerin von „Viva Cruises“ und Geschäftsführerin des Unternehmens, dessen Heimathafen Düsseldorf ist.
„Früher hatte man Flusskreuzfahrten oft mit plüschig-piefigem Ambiente und mit Butterfahrten in Verbindung gebracht. Das ist heutzutage nicht mehr so“, sagt Andrea Kruse lächelnd, während sie an Bord der „Viva ne“ den Gang an den großzügigen, modern eingerichteten und von großen Fenstern lichtdurchfluteten Kabinen Richtung „Viva's Bistro“ läuft.
Andrea Kruse kennt jedes Detail auf der 135 Meter langen und elf Meter breiten „Viva One“, denn sie hat alle Um- und Neubauten von „Viva Cruises“ nach ihren Designwünschen und ihren Ansprüchen an hochmoderne Premium-Flusskreuzfahrtschiffe bauen und einrichten lassen. Dieses Schiff war der erste eigene Neubau des Flusskreuzfahrtenveranstalters „Viva Cruises“. Es hat 88 Kabinen für bis zu 176 Passagiere. 2022 hieß es für die „Viva One“ erstmals „Leinen los“.
Die nächsten Schiffe sind schon in Planung
2023 ging der zweite Neubau, die „Viva Two“, auf Jungfernfahrt. Und erst im Januar 2025 wurde das dritte „Baby“ von „Viva Cruises“, die „Viva Enjoy“, feierlich in Düsseldorf getauft. Auf dem jüngsten Neubau gibt es 95 Kabinen für bis zu 190 Passagiere. Die Architektur wirkt auch hier luftig-leicht wie bei dem über zwei Decks offenen Bereich von Lounge und Restaurant.
Die nächsten Schiffe sind schon in Planung – wie die „Viva Beyond“, die aus einem aufwendigen Umbau entsteht. Sie gehört zur neuen, zweiten Produktlinie von Viva Cruises: „Viva Boutique“ – das sind elegante Boutique-Schiffe, auf denen 50 Prozent der Kabinen ausschließlich Suiten sind. Im Frühjahr 2026 startet die „Viva Beyond“ auf unterschiedliche Routen ab Paris. Der Kurs des erst 2018 gegründeten Flusskreuzfahrtenveranstalters „Viva Cruises“ steht auf Wachstum – und das international.
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Mit der gleichen Leidenschaft, wie sie die Schiffe mitentwickelt hat, berichtet Andrea Kruse auch davon. „Für mich ist Viva Cruises nicht nur Arbeit – wenn auch sehr intensive und viel Arbeit. Es ist auch Liebe und Leidenschaft. Wir haben im Haus unserer Muttergesellschaft Scylla AG unseren tollen Designer, mit dem ich zusammenarbeite. Wichtig war mir für die Grundausstattung unserer Marke: klare Linien, Weitläufigkeit und Helligkeit durch viele große Glasfronten – da haben wir das Maximum rausgeholt. Dabei wirkt alles sehr warm etwa durch die Holzböden. Zudem bleibe ich immer unserer Farbenwelt treu. Blautöne gehören zu unserem Signature-Look. Diese Töne finden sich auf all unseren Schiffen immer wieder – wenn auch auf jedem Schiff immer anders. Dazu ist mir die Lampen- und Lichtwelt sehr wichtig. Es ist immer stylisch und warm. Es geht in die Richtung skandinavisch.“
Andrea Kruse: „Inspirationen hole ich mir auch immer auf Reisen“
Wenn die Inneneinrichtung eines Schiffs ausgesucht wird, beginnt für Andrea Kruse die Arbeit dafür in einer Schaukabine. „Da habe ich verschiedene Materialien, unterschiedliche Stoffe etwa für Kissenbezüge – alles in verschiedenen Farben und Nuancen. Ich probiere aus, kombiniere mal dies mit dem. Das macht mir Freude. Ich habe eine große Vorliebe für alles, was mit Interieur zu tun hat. Ebenso für Kulinarik und Wein. Inspirationen hole ich mir auch immer auf meinen vielen Reisen. Das sind oft Kleinigkeiten. Man muss wach durchs Leben gehen.“
Das spiegelt sich auch in diesen Details wider: In den Badezimmern der Kabinen stehen für die Gäste die hochwertigen Produkte von „Rituals“ bereit. Zudem hat Andrea Kruse einen eigenen Raumduft in Zusammenarbeit mit Parfumeuren komponiert.

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Die Viva Enjoy auf dem Rhein.
Und so tragen nicht nur die moderne und großzügige Architektur und das stilsichere Innendesign der Schiffe Andrea Kruses Handschrift, sondern auch das gastronomische Angebot: Gleich drei Restaurants gibt es auf der „Viva Two“ und ihrem Schwesterschiff „Viva Enjoy“. Für Flusskreuzfahrtschiffe setzt das ganz neue Maßstäbe. Neben dem „Viva's Bistro“ mit Live-Cooking-Erlebnis und dem Restaurant „Riverside“ gibt es auf diesen beiden Schiffen auf der unteren Etage zudem das italienische Restaurant „Moments“.
„Ich bin ein großer Italien-Fan“, verrät die gebürtige Hanseatin. „Alles ist Teil unseres All-inclusive-Konzepts. Die Weinbegleitung gehört selbstverständlich dazu. Dabei sind unsere Weinempfehlungen täglich anders, sie wiederholen sich an den Reisetagen nicht.“ Dass Weine hier nur aus Flaschen – natürlich auch der Hauswein – angeboten werden, war Andrea Kruse sehr wichtig. Zum All-inclusive Angebot gehören ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, Gourmetmenüs am Mittag und Abend sowie ganztags hochwertige Getränke aus der gesamten Barkarte und eine auf den Kabinen stets gefüllte Minibar. Steifes Ambiente sucht man hier vergeblich. Passend zum modernen Lifestyle an Bord geht es hier stilvoll-leger und entspannt zu – getreu dem Motto von „Viva Cruises“: „Enjoy the moment“.

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Viva Cruises-Chefin Andrea Kruse auf der Viva One im Düsseldorfer Heimathafen.
Neun Schiffe, davon drei Neubauten, hat die Flotte derzeit: „Viva One“, „Viva Two“, „Viva Enjoy“, „Viva Moments“, „Viva Tiara“, „Viva Ruby“, „Viva Gloria“, „Viva Voyage“ sowie „Porto Mirante“, die in Portugal auf dem Douro unterwegs ist. 2026 kommt die „Viva Beyond“ hinzu. Für 2027 ist zudem ein weiteres „Viva Cruises“-Schiff in Planung. Die Kreuzfahrtrouten führen über Europas schönste Flusswelten von Rhein, Donau, Main, Mosel, Elbe, Oder, Seine, Rhône, Douro und Ostseeküste. Nachhaltigkeit wird auf den Schiffen großgeschrieben: Solar-Paneelen unterstützen bei der Energiegewinnung, Plastik gibt es an Bord nicht, und Food-Waste wird durch das Kulinarik-Konzept vermieden.
Ab 2026 ist die ganze Flotte mit HVO-Treibstoff aus 100 Prozent nachwachsenden Rohstoffen unterwegs. Die jüngsten Schiffe „Viva Two“ und „Viva Enjoy“ sind schon mit der „Green Award Gold“-Zertifizierung ausgezeichnet. „Auch das ist für viele unserer Gäste ein entscheidendes Kriterium, mit uns zu reisen.“
„Viva Cruises“: 50 Prozent der Gäste sind international
Andrea Kruse weiß, was die Gäste wünschen – zum einen aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Reisebranche und Kreuzfahrtindustrie sowie ihrem Interesse an den Gästen und dem konstanten Austausch mit ihnen. Und zum anderen, weil sie immer wieder selbst Gast ist, denn Andrea Kruse liebt das Reisen.
Sie weiß auch: Je internationaler die Gäste, desto spannender und unvergesslicher wird eine Reise. Daher war für sie seit der Gründung von „Viva Cruises“ die internationale Ausrichtung und ein internationaler Gäste-Mix an Bord eines der wichtigsten Ziele.
Mit großem und für die Branche einzigartigem Erfolg: „Mittlerweile sind 50 Prozent unserer Gäste international. Wir haben sehr viele Gäste aus Skandinavien. Zudem aus Belgien, Luxemburg, Österreich, der Schweiz, aus Großbritannien, Nord- und Südamerika, Asien und sogar Australien, Thailand, Taiwan und Indien. Wir haben vor kurzem ein Büro in Oslo eröffnet und eines in Fort Lauderdale“, sagt Andrea Kruse. „Wir wollten immer ein internationaler Flussanbieter werden, und das ist uns gelungen. Das unterscheidet uns von anderen Anbietern.“

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Eine Kabine auf der Viva Enjoy von Viva Cruises
Und noch etwas unterscheidet „Viva Cruises“ von anderen Veranstaltern: „Wir sind preisstabil. Bei uns gibt es keine Dumpingpreise, keine Rabattschlachten, weil das den Markt kaputtmacht. Die Gäste, die mit uns reisen – ob national oder international – wissen das sehr zu schätzen. Wenn es einem Gast bei uns an Bord gefällt, dann zahlt er den Preis gern. Wir haben viele loyale Gäste. Sie wissen, dass wir ihnen etwas bieten. Warum sollten wir verschiedene Preise anbieten, sodass sich die Gäste unterschiedlich fühlen? An oberster Stelle für uns steht ihr Wohlbefinden. Die Gäste schenken uns ihre Zeit, dafür bieten wir ihnen das Beste.“
Dass der Heimathafen von „Viva Cruises“ Düsseldorf ist, hat Andrea Kruse gemeinsam mit „Scylla“-Inhaber Arno Reitsma bewusst entschieden: „Das Hotelschiff Viva Riverside ist seit über 30 Jahren in Düsseldorf ansässig. Es wurde von unserer Muttergesellschaft Scylla AG übernommen. Dazu gehörte auch das Büro am Heerdter Sandberg, wo sich unser Headquarter befindet“, erklärt die gebürtige Bremerin. „Traditionell beginnen viele Kreuzfahrten in Köln. Ich mache aber gern etwas anders.“
Es war eine bewusste Entscheidung für Düsseldorf: „Ich wohne auch sehr gern hier. Das Schöne ist: Wir brauchen vom Büro aus nur über die Brücke und schon sind wir auf der Viva One, Viva Tiara oder Viva Moments, die ab Düsseldorf fahren. Für mich und für das Team ist die Nähe zu den Schiffen wichtig. Jeder aus dem Team kann auch mal auf einem unserer Schiffe arbeiten. Man verkauft ein Produkt am besten, wenn man es selbst genau kennt.“
Obwohl „Viva Cruises“ ein so international ausgerichtetes Unternehmen ist, ist es doch fest verankert in Düsseldorf. Es sponsert etwa die DEG, das Comitee Düsseldorfer Carneval, die Prinzengarde Blau-Weiss und die KG Regenbogen. „Viva Cruises ist jung, aber unsere Muttergesellschaft ist über 50 Jahre alt und ein erfolgreicher Familienbetrieb. Da trifft ganz viel Tradition auf Moderne.“ Und Karneval gehört fest zu Düsseldorfs Tradition. Wie jeck ist Andrea Kruse denn eigentlich selbst? Da lacht sie: „Ich bin ja eine hanseatische Dirn. Aber ich taste mich langsam ran und tue mein Bestes!“