Vor zehn Jahren wurde Mirco (10) ermordetSein Tod bewegte die ganze Republik
Grefrath – Dieser Fall ist in der deutschen Kriminalgeschichte einzigartig, sprengte auch für Berichterstatter alle Grenzen des Dagewesenen: Der Mordfall Mirco bewegte buchstäblich ganz Deutschland. Vor genau zehn Jahren wurde der Zehnjährige brutal umgebracht.
An jenem 3. September 2010 passierte das, vor dem alle Eltern eine tiefe Angst haben: Mirco wollte von einem Skatepark in Grefrath-Oedt nach Hause radeln – und kam dort nie an.
Seine Eltern Sandra und Reinhard Schlitter erstatteten Vermisstenanzeige.
Der Mord an Mirco (10): Man fand sein Fahrrad und seine Kleidung
Zwei Tage später wurde das Fahrrad des Zehnjährigen in einem Feld gefunden, später auch Kleidungsstücke des Jungen.
Chefermittler Ingo Thiel aus dem Mönchengladbacher Polizeipräsidium übernahm mit seinem Team den Fall – der zum prägendsten seiner Polizei-Karriere werden sollte.
Unglaubliche 145 Tage dauerte die Suche nach dem vermissten Jungen.
Zeitweise waren mehr als 1000 Polizeibeamte gleichzeitig im Einsatz. Taucher durchkämmten sämtliche Gewässer der Umgebung. Drohnen wurden eingesetzt. Und sogar Tornado-Kampfjets der Bundeswehr mit Wärmebildkameras beteiligten sich aus der Luft an der Suche.
Der Mord an Mirco (10): Das war der entscheidende Hinweis
Der entscheidende Hinweis war der auf einen dunklen VW Passat. Die Ermittler überprüften tausende Fahrzeughalter, werteten parallel Handydaten aus – und fanden nach dieser Sisyphusarbeit tatsächlich Mirco Mörder.
Am 26. Januar 2011 wurde der 45-jährige Familienvater Olaf H. aus Schwalmtal festgenommen – und er führte Ingo Thiel und seine Ermittler schließlich zu der Leiche des Jungen.
Der Mord an Mirco (10): Dem Täter wurde der Prozess gemacht
Am 12. Juli 2011 begann der Prozess gegen Olaf H. vor dem Landgericht Krefeld. Er gestand, Mirco getötet und dann sexuell missbraucht zu haben.
Das Gericht verurteilte den Täter am 29. September 2011 wegen Mordes, sexuellen Missbrauchs und Freiheitsberaubung zu lebenslanger Haft und stellte zusätzlich die besondere Schwere der Schuld fest.