Razzia in DüsseldorfWorringer Platz: Schlag gegen Drogen-Dealer
Düsseldorf – Am Mittwoch führte die Polizei in der Bahnhofsgegend mit Schwerpunkt Worringer Platz von 14.20 Uhr bis 15.30 Uhr einen offenen Einsatz gegen die Drogenszene durch. Hier die traurige Bilanz. Insgesamt wurden 31 Personen mit den polizeilichen Fahndungssystemen abgeglichen, von denen eine Vielzahl wegen Verstößen gegen des BtmG polizeilich bekannt war. Neben einigen Aufenthaltsermittlungen wurden auch drei Strafanzeigen wegen des Besitzes von Rauschgift und eine wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gefertigt.
Im weiteren Verlauf des Tages wurden dort immer wieder Einzelpersonen überprüft, darunter ein bekannter Heroinhändler, bei dem erst vor wenigen Tagen 6 Bubbles aufgefunden wurden. Am gestrigen Tag trug er 7 Bubbles Heroin bei sich.
Später wurden im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße nur einige wenige Dealer festgestellt. Erst am Abend konnten von den Zivilkräften mehrere BTM-Deals beobachtet werden. Das Zusammenspiel zwischen den Zivilkräften und den uniformierten Einsatzkräften erwies sich als erfolgreich. In allen Fällen konnten sowohl der Händler, als auch der Käufer angehalten werden. So wurden zahlreiche BTM-Verfahren eingeleitet.
Düsseldorf: Drogenkriminalität und menschliches Elend
Der Worringer Platz – traurigerweise ist er schon traditionell das größte Düsseldorfer Sorgenkind. An dem bahnhofsnahen „Schandfleck“ herrscht Drogenkriminalität und vor allem menschliches Elend.
Die immerwährenden Anstrengungen von Stadt und Polizei, den Platz endlich in den Griff zu bekommen, gleichen einer Sisyphusarbeit. Am Mittwoch unternahm man mit vereinten Kräften einen neuen Versuch und führte eine Razzia durch.
Düsseldorf: 30 Polizeibeamte plus OSD vor Ort
Es war um 14.20 Uhr, als die rund 30 Polizeibeamten von allen Seiten auf den Worringer Platz strömten. Unterstützt wurden die Beamten von zusätzlichen Einsatzkräften der Bundespolizei und des Ordnungsamts der Stadt Düsseldorf. Außerdem passten noch weitere Zivilkräfte der Polizei auf, dass vor der darauffolgenden Personenkontrolle keiner der Personen vom Worringer Platz entwischen konnte. Mittendrin: Oberbürgermeister Thomas Geisel, der gemeinsam mit Polizeipräsident Norbert Wesseler den Einsatz beobachtete.
„Wir wollen in Düsseldorf niemanden vertreiben“, erklärte der OB. „Es ist nur so, dass der Worringer Platz für alle da sein soll. Das ist leider nicht der Fall, da hier die Drogenkriminalität dominiert. Die Düsseldorfer meiden deshalb diesen Ort. Darunter leiden der umliegende Einzelhandel und die direkt auf dem Worringer Platz angesiedelten Buden.“
Düsseldorfer: Polizei will an die Dealer, nicht an die Abhängigen
Indem die Polizei immer wieder mit Aktionen wie der am Mittwoch an dem Brennpunkt Präsenz zeigt, will man unter anderem der Situation Herr werden. Polizeidirektor Thorsten Fleiß, der den Einsatz leitete: „Es geht uns vor allem darum, die Ursache des Problems am Worringer Platz zu bekämpfen. Und das sind nicht die Drogenabhängigen. Es sind die Drogendealer, die das Leid dieser Leute ausnutzen und sich daran bereichern.“
Düsseldorf: Bänke sollen weg, Beleuchtung soll kommen
So lange es sie am Worringer Platz gibt, so lange werden die Probleme am Worringer Platz kaum abreißen. Bei den Abhängigen kommt es immer wieder auch untereinander zum Streit um Nahrung und Drogen. Attacken mit zerbrochenen Flaschen, Messerstechereien sind an der Tagesordnung. Thorsten Fleiß: „Wir sind mehrmals in der Woche deshalb vor Ort. Aber wir können eben nicht immer hier sein.“
Deshalb soll der Worringer Platz nun ein Facelifting bekommen. Thomas Geisel: „Der Platz muss transparenter werden. Die Bänke müssen weg. Wir wollen hier für mehr Beleuchtung sorgen. Außerdem denken wir über die Videoüberwachung des Platzes nach.“