Heftiger Zusammenstoß zweier Rhein-Schiffe mitten in der Nacht. Verletzt wurde zum Glück niemand, aber der Schaden ist groß. Beschädigt wurde ein ganz besonderes Schiff.
Heftiger Crash in NRWFrachter kracht gegen Ausflugsschiff, riesiges Loch im Bug – 143 Menschen an Bord

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Schiffsunfall auf dem Rhein bei Voerde am Niederrhein: Ein Frachter rammt ein Fahrgastschiff und reißt ein etwa 20 Quadratmeter großes Loch in den Bug.
Nächtlicher Schreck für 143 Passagiere und Besatzungsmitglieder eines Fahrgastschiffes auf dem Rhein: Um 3.07 Uhr am Samstagmorgen ist aus zunächst unbekannten Gründen in der Nähe von Voerde (Kreis Wesel) ein Frachter mit dem Schiff zusammengestoßen und hat ein etwa 20 Quadratmeter großes Loch in den Bug des Schiffes gerissen.
Zum Glück sei das Loch oberhalb der Wasserlinie entstanden, sagte ein Sprecher der Polizei Duisburg. So blieb das Fahrgastschiff schwimmfähig. Verletzt wurde niemand. Der Schaden sei erheblich, sagte der Sprecher am Montag (31. März).
Im Bett vom Zusammenstoß überrascht
Boote der Feuerwehr und der Wasserschutzpolizei brachten das Schiff zu einem Anleger in Wesel. Dort wurden die Passagiere, die teils körperlich eingeschränkt waren, von Bord gebracht. Angesichts der Uhrzeit seien sie höchstwahrscheinlich im Bett von dem Zusammenstoß überrascht worden, sagte der Polizeisprecher.
Bei dem beschädigten Schiff handelt es sich laut Polizei um die niederländische „De Zonnebloem“ - ein Ausflugsschiff eines niederländischen Wohlfahrtsverbandes für mehrtägige Rheinkreuzfahrten, das speziell auf Urlaubsreisen für Menschen mit Behinderung ausgerichtet ist.
Es verfügt laut einer technischen Beschreibung etwa über behindertengerechte Bäder und über Kabinen für zahlreiche Betreuer. Das Schiff soll in einer Werft in den Niederlanden repariert werden.
Atemalkoholtest bei dem Frachter-Kapitän positiv
Bei dem heftigen Zusammenstoß sei auch das Gütermotorschiff leicht beschädigt worden, so die Polizei. Ein Atemalkoholtest bei dem Schiffsführer des Güterschiffes sei positiv verlaufen, sagte der Polizeisprecher.
Ihm wurde deshalb eine Blutprobe entnommen, zu deren Ergebnis die Polizei am Montagmittag noch keine Angaben machte. Die Weiterfahrt wurde untersagt. Der Schiffsführer müsse mit einem Strafverfahren rechnen, hieß es. (dpa/mg)