Die SPD-Opposition fordert den Rücktritt von Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Hintergrund ist eine Mallorca-Reise während der Flutkatastrophe 2021.
FlutkatastropheNRW-Ministerin war auf Mallorca – nun kommen neue Details ans Licht
Während der Flutkatastrophe im Juli 2021 weilte Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) auf Mallorca – das sorgte natürlich für jede Menge Diskussionsstoff.
Nun hat sich Ursula Heinen-Esser näher zu den Umständen ihrer umstrittenen Reise nach Mallorca geäußert. Die Politikerin sagte der „Rheinischen Post“: „Meine minderjährige Tochter war mit vier 14- und 15-jährigen Freundinnen und Freunden in unserer dortigen Wohnung. Ich hatte ihr dies nach zwei Jahren Pandemie ohne Urlaub versprochen.“
Flutkatastrophe 2021: NRW-Umweltministerin erklärt Mallorca-Reise
Es sei ihre Verantwortung gewesen, die Kinder persönlich zu betreuen und ihre Rückkehr zu organisieren. „Ich konnte das meinem 76-jährigen Mann nicht zumuten. Wir sind dann als Familie am darauffolgenden Wochenende zurückgeflogen.“
Die SPD-Opposition forderte Heinen-Esser daraufhin am Donnerstag (24. März 2022) erneut zum Rücktritt auf. „Offenbar hat sie doch nur ihren Urlaub zu Ende gebracht, die Rückflüge dürften längst gebucht gewesen sein“, sagte SPD-Obmann Stefan Kämmerling dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Ministerin hatte keinerlei Gespür für die Not der Menschen, und sie verfügt offenbar auch nicht über ein angemessenes Amtsverständnis. Sie muss umgehend zurücktreten.“
SPD-Oposition fordert Rückritt von Ursula Heinen-Esser
Heinen-Esser war während der Flut-Katastrophe zurück nach Mallorca geflogen, wo ihre minderjährige Tochter zurückgeblieben war. Die Ministerin hat nach eigenen Angaben von Mallorca aus weitergearbeitet.
Ursprünglich hatte ihr Ministerium in einem Vermerk für den Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags nur fünf Tage angegeben. Doch nun hat sich Ursula Heinen-Esser in einem Brief an den Ausschuss korrigiert. Demnach soll sich die Politikerin unmittelbar nach der Jahrhundertflut sogar neun Tage lang in ihrer Ferienwohnung auf Mallorca aufgehalten haben, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ am 28. März 2022. Sie erklärt die bisher unvollständige Auskunft als „Folge eines Bürofehlers“.
Am 22. April, gut drei Wochen vor der Landtagswahl, soll sie erneut vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtags zur Flutkatastrophe aussagen.
Heinen-Esser sagte der „Rheinischen Post“: „Ich verstehe, dass es als unsensibel empfunden wird, dass ich nach der Flut eine gute Woche nicht in Nordrhein-Westfalen war. Ich bedauere, dass hier ein falsches Bild entstanden ist, und bitte dafür um Entschuldigung.“
Die Hochwasserkatastrophe habe für viele Menschen im Land schlimme Folgen gehabt und alle Verantwortungsträger vor große Aufgaben gestellt, auch sie selbst. „Mir war es wichtig, mich intensiv um die anstehenden Themen zu kümmern. Ich habe vor allem das Entsorgungsproblem in den betroffenen Kommunen begleitet, Sofortmaßnahmen organisiert und die Aufarbeitung vorangetrieben. Aus heutiger Sicht würde ich versuchen, mich von vorneherein privat anders zu organisieren.“ (dpa)