Schrecklicher Fall in NRWFlorian (9) verschluckt Kirschkern, dann beginnt Horror
Stolberg – Was mit einem harmlosen Versehen beginnt, endet für einen neunjährigen Jungen und seine Familie aus Stolberg in Nordrhein-Westfalen in einer Katastrophe.
- Junge verschluckt Kirschkern und muss operiert werden
- Es beginnt eine unfassbar schwere Zeit für den Jungen und die Familie
- Jetzt sammelt eine Organisation Spenden für den Jungen
Florian (9) verschluckt im März 2020 einen Kirschkern. Kurz darauf beginnt eine unfassbare Leidensgeschichte für den Jungen und seine Familie aus NRW.
Es kommt zu einer Entzündung des Blinddarms und des Bauchfells, der Junge muss operiert werden, bekommt viele starke Antibiotika.
Florian aus NRW bleibt für immer ein Pflegefall
Doch das Leiden des Jungen geht auch nach der Operation weiter. Florian leidet unter Ausfallerscheinungen, die unteren Extremitäten sind bald gelähmt. Diagnose: Die Entzündung hat sich ausgebreitet. Rückenmark und Hirnstamm sind nun auch betroffen.
Der Junge wird auf die Intensivstation verlegt, muss künstlich beatmet werden. Später folgt noch ein Herzschrittmacher für das geschwächte Herz.
EXPRESS sprach Ende März 2021 mit dem Vater des Jungen. Er verriet: „Florian geht es den Umständen entsprechend gut. Er ist viel draußen mit dem Rollstuhl unterwegs.“
Florians Vater: „Es gibt keine Genesungschancen“
Aber der Vater sagt auch: „Aktuell ist die Situation sehr schwierig. Die Nervenzellen der Wirbelsäule, die sich am Anfang entzündet hatten, sind jetzt komplett abgebaut. Ich habe mit verschiedenen Ärzten gesprochen und alle haben mir gesagt, dass es bei einem solchen Krankheitsverlauf wie bei Florian keine Genesungschancen gibt.“
Florian selbst kennt sein Schicksal noch nicht, so sein Vater: „Ich habe Florian das alles noch nicht erklärt. Ich möchte auf den richtigen Moment warten und hoffe, ich kann ihm das sagen, wenn wir wieder zuhause sind“, erklärt er.
Florian nach Kirschkern-Drama in Spezialklinik
Zurzeit wird der tapfere Junge in einer Spezialklinik in Bayern behandelt. Seine Familie mit den drei Geschwistern ist Zuhause in Stolberg bei Aachen. Florians großes Ziel: Endlich wieder nach Hause zu der Familie.
Doch das Problem: Florian wird sein Leben lang im Rollstuhl sitzen und beatmet werden, seine medizinischen Werte müssen ständig überwacht werden.
Sein Vater ist jeden Tag bei ihm, begleitet und pflegt ihn auf dem schweren Weg zurück ins Leben. Damit das funktioniert, ist der Vater quasi nach Bayern gezogen, schläft als Begleitperson bei Florian in der Klinik. Seine Frau kümmert sich um die Familie zuhause. Das sei zwar schwierig, sagt der Vater, aber „die Freunde und die große Familie, die wir haben, helfen uns in dieser schweren Zeit sehr.“
Kirschkern-Drama: Hilfe für Florian aus Stolberg in NRW
Um den Jungen zuhause betreuen zu können, müsste entweder das Zuhause der Familie behindertengerecht umgebaut werden oder es bräuchte eine komplett neue Wohnung für Florian, die ebenfalls behindertengerecht gemacht werden müsste. Doch alleine kann sich die Familie das alles nicht leisten. Vor allem, da der Vater durch die Pflege seines Sohnes seinen Job verloren hat.
Um das Zusammenleben der Familie möglich zu machen, haben viele Vereine und Privatpersonen Spendenaufrufe gestartet.
Spendenlauf von Feuerwehrsportler Stefan Hähnert aus Würselen
Beispielsweise Feuerwehrsportler Stefan Hähnert aus Würselen bei Aachen, der in seiner kompletten, 25 Kilogramm schweren Feuerwehrausrüstung einen 50 Kilometer langen Spendenlauf veranstaltete und dabei Spenden für Florian lief.
Außerdem läuft seit Anfang Februar auf der Website „GoFundMe.de“ unter dem Stichwort „Bringt Florian heim“ eine sogenannte Crowdfunding-Aktion für Florian. Ziel der sogenannten „Solidaritätskampagne“ ist es, viele kleine Spenden zusammenzubringen. Bis jetzt kamen bereits über 16.000 Euro zusammen. Ziel sind 21.500 Euro.
„Wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft und den großartigen Spenden“
Auch der Verein „Silberstreifen“ sammelt Spenden für Florian (Spendenkonto: Silberstreifen e.V., IBAN: DE36 7116 0000 0106 7203 58, Verwendungszweck: Florian). „Wir sind überwältigt von der Welle der Hilfsbereitschaft und den großartigen Spenden“, sagt Florians Vater.
Und: „Ich danke von Herzen allen, die in dieser Situation etwas spenden oder gespendet haben – seien es 5 Euro, 100 Euro oder ihre wertvolle Zeit. Das gibt uns jeden Tag Hoffnung, für Florian weiterzumachen.“