NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann fordert mehr Tempo bei den Impfungen. Und sorgt mit einem Satz für viel Empörung, vor allem unter Ärzten.
„Schämen sollen Sie sich“NRW-Gesundheitsminister sorgt mit Satz gegen Hausärzte für Empörung
Düsseldorf. Mehr Tempo bei den sogenannten Booster-Impfungen: Karl-Josef Laumann erhöht den Druck auf die Kassenärztliche Vereinigung. Die Hausärzte müssten nun auch liefern, nachdem die Vergütung für Impfungen am Wochenende erhöht worden sei, sagte der NRW-Gesundheitsminister auf der Medizinmesse Medica in Düsseldorf.
Ärzte würden am Wochenende pro Impfung nunmehr 36 Euro erhalten, so Laumann – und meinte dann „Statt Golfplatz am Samstag Impfen am Samstag.“
NRW-Minister Laumann: Heftige Kritik Golf-Satz über Ärzte
So berichtet es die „Ärzte-Zeitung“ am 16. November. Laumanns Golfplatz-Satz in Düsseldorf wurden von vielen Medizinern wie ein Giftpfeil aufgenommen. In zahlreichen Kommentaren unter dem Artikel wird der Minister heftig kritisiert.
„Eine Unverschämtheit. Schämen sollen Sie sich, die alte Mär von Golf spielenden Ärzten zu verbreiten. Da könnte ich auch sagen: Politiker sollen mal was arbeiten, statt sich immer nur von Sponsoren schmieren zu lassen“, heißt es da etwa.
„Auf welchem Planet lebt dieser Mann?“, fragt ein Leser. Ein anderer nennt es ein Unding, sich in der Krisenzeit so eines Klischees zu bedienen: „Versagen der Politik zulasten der Ärzte.“
Karl-Josef Laumann entschuldigt sich für Spruch gegen Ärzte
Inzwischen hat sich der NRW-Gesundheitsminister für einen frechen Spruch bei der Ärzteschaft entschuldigt.
Via Twitter ließ Laumann am Mittwoch (17. November) mitteilen: „Es war kein kluger Vergleich. Jeder, der mich kennt, weiß, dass es mir fernliegt, diejenigen zu verärgern, ohne deren Einsatz die Pandemie nicht zu bewältigen ist.“
Laumann sagte demnach weiter: „Die Ärztinnen und Ärzte sowie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten tagtäglich Großartiges und haben den entscheidenden Anteil an der Pandemiebekämpfung.“ Dafür gebühre ihnen „unser Dank und unser Respekt“. (jan/jv/dpa)