Freudenberg trauert um die ermordete Luise (12). In einer bewegenden Trauerfeier suchten Angehörige und Freude Trost. Doch Fassungslosigkeit herrschte auch.
Schwerer AbschiedTrauerfeier für Luise (12) in Freudenberg – Polizei im Einsatz
Mit einer bewegenden Trauerfeier haben Angehörige und Freunde der getöteten Luise aus Freudenberg Abschied von dem zwölfjährigen Mädchen genommen. „Uns allen ist jetzt unsäglich schwer ums Herz“, sagte Gemeindepfarrer Thomas Ijewski am Mittwochabend (22. März 2023) in der evangelischen Kirche der Stadt.
„Zwölf Jahre lang hatte sie ein wunderschönes Leben. Oft war Eure Liese erfüllt von unbändiger Freude, laut und flippig werdet Ihr sie in Erinnerung behalten.“
Luise aus Freudenberg: Bewegende Trauerfeier
Nur die Familie und enge Weggefährten waren in der recht kleinen Kirche zusammengekommen, draußen schirmte die Polizei das Gelände weiträumig ab. Mitschülerinnen und Mitschüler trafen sich zeitgleich in der Aula ihrer Schule und auf dem Schulhof. Dort war eine Tonübertragung des Gottesdienstes zu hören. Auch viele Freudenberger Bürger waren dorthin gekommen.
Luises Tod habe für ihre Familie und Freunde alles verändert. „Wie gerne hätten wir sie begleitet in die Zukunft, wären gespannt gewesen auf Klassenfahrten, auf den ersten Freund, auf die Berufswahl und vielleicht die Gründung einer Familie. All das ist nun vorbei, bevor es angefangen hat.“
Der gewaltsame Tod der Zwölfjährigen am 11. März hat viele Menschen in Freudenberg bei Siegen geschockt. Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen haben gestanden, Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben.
Über die Motive der beiden 12- und 13-Jährigen, die die Tat gestanden haben, wird die Öffentlichkeit womöglich nie etwas erfahren. Die Ermittler halten sich mit Angaben zu den Hintergründen des Falls äußerst bedeckt, weil die mutmaßlichen Täterinnen selbst noch Kinder und somit nicht schuldfähig sind. Beide Mädchen sind in der Obhut des Jugendamts.
Luise (12) tot: Bürgermeisterin kritisiert Medien: „Grenzen überschritten“
Die Bürgermeisterin von Freudenberg, Nicole Reschke (SPD), kritisierte die Berichterstattung einiger Medien in diesem Fall. Zwar habe es viele seriöse, sachlich fundierte Berichte gegeben, sagte Reschke der „Zeit“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch, einige Male seien jedoch „Grenzen weit überschritten worden“. Pressevertreter hätten beispielsweise Kinder auf dem Schulweg angesprochen und nach den mutmaßlichen Täterinnen gefragt.
Dennoch sei es richtig, dass die Presse über den Fall berichte. Die Alternative sei, die Berichterstattung jenen zu überlassen, die in sozialen Netzwerken versuchten, Gerüchte zu Nachrichten zu machen. „Was da gerade passiert, ist einfach schrecklich“, sagte Reschke. (dpa/afp)