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Tragischer HitzetodFaultier Pauli tot aufgefunden – Zoo Münster gesteht Fehler ein

Ein männliches Faultier hängt an einem Baum in der Tropenhalle im Aquarium Wilhelmshaven.

Sie gehören zu den beliebtesten Tieren, die Besucherinnen und Besucher in den Tropenhallen der Zoos sehen wollen: Faultiere. Doch in einem Zoo in Münster starb nun ein Tier auf tragische Weise – der Zoo meldete sich auf Facebook mit einem Statement. (Symbolbild, Wilhelmshaven, Oktober 2022)

Ein weiterer Tod eines Zootieres erschüttert den Allwetterzoo in Münster. Das Faultier „Pauli“ war dort leblos aufgefunden worden – nun meldet sich der Zoo mit einer pathologischen Untersuchung und einer Entschuldigung.

von Janina Holle  (jh)

Traurige Szenen im Allwetterzoo in Münster: Dort wurde ein Faultier tot aufgefunden. Das Team des Zoos entdeckte das Faultier namens „Pauli“ leblos am Morgen des 10. Juli 2023 in der Meranti-Halle, dem nagelneuen Tropenhaus des Zoos.

Laut eigenen Angaben ergriff der Zoo sofort Maßnahmen, um die genaue Todesursache herauszufinden. Die pathologische Untersuchung des Tieres ergab, dass es schlichtweg zu heiß war. „Pauli“ starb höchstwahrscheinlich an Hitzestress, wie der Zoo am Dienstag (18. Juli) mitteilte. In Münster wurde zu dem Zeitpunkt eine Außentemperatur um die 35 Grad gemessen.

Zoo gesteht Fehler ein: Klimaanlage war nicht in Betrieb

Der Zoo beschreibt in einem offiziellen Statement auf Facebook, dass sie die Entwicklung der Temperaturen in der neuen Halle falsch eingeschätzt hatten. Die Klimaanlage der Ende Juni eröffneten Tropenanlage war noch nicht in Betrieb genommen worden. Das solle nun geändert werden. Pauli war frisch in der Meranti-Halle eingezogen – erst wenige Tage vor seinem Tod traf er in seinem neuen Zuhause ein.

Rund um die Uhr werden die Tiere von Tierpflegern, Tierärzten und Zoologen beobachtet und betreut, so der Zoo. Pauli verhielt sich laut Zoo-Angaben während der Hitzewelle tatsächlich unruhig – trotzdem nahm er sein Fressen zu sich und es gab wohl keine Anzeichen, dass sich das Tier unwohl fühlte. Damit sah der Zoo „keinen akuten Handlungsbedarf“.

Das Faultier schien sich bei seinem Einzug in die neue Halle sichtlich wohl zu fühlen. Wie es sich an den Seilen hinaufzieht, siehst du in diesem Video:

Der Zoo gibt offen zu, dass Fehler begangen wurden und bedauert den Tod des gerade einmal zweijährigen Faultieres: „Uns sind in der Einschätzung der technischen und tierischen Situation Fehler unterlaufen, unter denen wir leiden und die uns tief betroffen machen. Wir geben alles, um solch einen Vorfall nie wieder erleben zu müssen.“

Der Allwetterzoo Münster war bereits kurz zuvor mit dem Verlust von zwei Störchen konfrontiert worden. Im Dezember 2022 und im Juni 2023 waren die Tiere auf einer Voliere verendet, auf der sie sich verheddert hatten.

Auch hierzu äußerte sich der Tierpark in dem Facebook-Statement. Die Tiere befanden sich auf einem Gehege, in dem einige Geier brüteten: Eine Rettungsaktion hätte womöglich die anderen Jungtiere ernsthaft gefährdet. Gemeinsam mit dem Veterinäramt wird derzeit nach einer Lösung für das Problem der nistenden Störche auf dem Geiergehege gesucht.