Nach dem spektakulären Diebstahl eines mehr als zwei Millionen Euro teuren Ferraris ist ein 45-Jähriger zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Millionen-Coup in NRWDreister Ferrari-Dieb fährt für lange Zeit in den Knast
Neuss. Es war ein aufsehenerregender Coup, den ein 45 Jahre alter Mann vor gut zwei Jahren im Rheinland gelandet hatte – allerdings endete er für den Mann nun mit einem Schuldspruch wegen schweren Diebstahls.
Der Richter am Amtsgericht Neuss verwies auf die erdrückende Beweislage. Nicht nur hätten mehrere Zeugen den Mann zweifelsfrei wiedererkannt. Im Wagen seien auch seine Fingerabdrücke und seine DNA gesichert worden.
Ferrari-Klau in Neuss: Verteidiger wollte Freispruch
Dennoch beantragte der Verteidiger des vorbestraften Mannes einen Freispruch. Der 45-Jährige, der in Frankreich festgenommen und an die deutsche Justiz ausgeliefert worden war, schwieg zu den Vorwürfen.
Und so war der unglaubliche Diebstahl am 13. Mai 2019 gelaufen: Der vermeintliche Interessent hatte in der „Classic Remise“ darum gebeten, mit dem Ferrari eine Probefahrt machen zu dürfen - es handelte sich um ein Fahrzeug des früheren Formel-1-Stars Eddie Irvine.
Irrer Ferrari-Coup in Neuss: Vermeintlicher Kunde rast plötzlich weg
Ein Mitarbeiter des Oldtimerhändlers Bernhard Kerkloh fuhr mit dem Mann los und berichtete später dem EXPRESS, dass der Mann Schweißausbrüche gehabt habe und nicht mehr weiterfahren wollte. „Als mein Mitarbeiter dann vor einer roten Ampel ausstieg, um den Fahrer abzulösen, gab der Mann Gas“, so Kerkloh.
Der Ferrari war nach einem Zeugenhinweis in Grevenbroich am Niederrhein in einer Garage sichergestellt worden. Zuvor war der vermeintliche Kaufinteressent durch eine Siedlung mit Sozialbauten gerauscht – Anwohner wurden sofort auf den roten Boliden mit dem charakteristisch röhrenden Motor aufmerksam.
Erstbesitzer des seltenen Ferrari 288 GTO, Baujahr 1985, war laut Verkaufsanzeige Ex-Formel-1-Pilot Eddie Irvine. (smo/dpa)