Wegen der Pandemie und der Flutkatastrophe wird in NRW das Spenderblut sehr knapp. In der Folge werden Operationen abgesagt.
Lage kritischIn Flutgebieten NRWs wird das Blut knapp, OPs abgesagt
Ratingen. Das Deutsche Rote Kreuz schlägt aktuell Alarm und warnt vor einem massiven Mangel an Blutspenden. Denn in den vom Unwetter besonders hart getroffenen Gebieten wie Swisttal, Rheinbach, Euskirchen, Erftstadt und dem Ahrtal können bis auf Weiteres keine Spendetermine stattfinden. Und die Menschen gerade in diesen Gebieten, die jetzt so dringend Hilfe von allen Seiten brauchen, sind laut Blutspendedienst West diejenigen, die mit am fleißigsten zur Blutspende gehen.
Laut Stephan David Küpper, Sprecher vom DRK-Blutspendedienst West, sei die Lage kritisch – und das nicht nur beim DRK, sondern auch in sämtlichen Kliniken. Weil die Versorgungs-Situation pandemiebedingt in den anderen Bundesländern ebenfalls sehr angespannt sei, würde das Prinzip der gegenseitigen Hilfe nicht funktionieren, so Küpper.
Blut in NRW ist knapp – OPs werden abgesagt
Küpper erläutert weiter, dass Krankenhäuser aufgrund der Pandemie immer wieder geplante Eingriffe verschieben mussten, um Notfall-Kapazitäten freizuhalten. Jetzt, da sich die Corona-Lage entspannt, werden innerhalb dieses Korridors so viele Operationen wie möglich nachgeholt, da die weiteren Entwicklungen nur schwer vorhersehbar sind. Die Folge ist ein rasant ansteigender, hoher Bedarf an Blutspenden, der alle Blutspendedienste vor eine ernsthafte Herausforderung stellt. Wegen des geringen Blutspendeaufkommens können die Anforderungen der Kliniken über bestimmte Blutgruppen nur noch zur Hälfte erfüllt werden. Viele Krankenhäuser berichten daher über verschobene Therapien und Operationen, weil es an Blut fehlt.
Die wichtigsten Fragen rund um die Blutspende
- Wie kann ich helfen - wann und wo kann ich Blut spenden? Der DRK-Blutspendedienst West bietet in NRW, RLP und dem Saarland täglich bis zu 50 Blutspendetermine an. In Städten wie Münster, Essen, Hagen, Ratingen, Köln und Bad-Kreuznach besteht die Möglichkeit in den dortigen Blutspendezentren Termine zu machen (auf Öffnungszeiten achten). Informationen, ob man Blut spenden kann, Fragen zur Blutspende in Coronazeiten und die Möglichkeit, einen persönlichen Termin zur Blutspende zu vereinbaren, findet man über die Homepage www.blutspende.jetzt Auch Unternehmen können das DRK unterstützen, indem sie die Mitarbeitenden zur Blutspende aufrufen. Hier bittet das DRK, die vorhandenen Ressourcen und Terminangebote zu nutzen.
- Blutspende über Terminreservierung: www.blutspende.jetzt Das DRK bittet alle Bürger, die Blut spenden möchten, sich vorab online einen persönlichen Termin zu reservieren. Terminreservierungen sind Bestandteil des Corona-Schutzkonzeptes.
- Blutspende in Corona-Zeiten Nach einer Impfung mit einem SARS-CoV-2-Impfstoff ist keine Rückstellung von der Blutspende erforderlich. Das gilt für die mRNA-Impfstoffe (Moderna, BioNTtech) wie auch für die verwendeten Vektorimpfstoffe (AstraZeneca, Johnson & Johnson). Sofern keine Impfreaktionen, wie z. B. Fieber oder eine lokale Schwellung auftreten, können Geimpfte am Folgetag schon wieder Blut spenden. Durch die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen auf den Terminen gewährleistet das DRK einen größtmöglichen Schutz für alle Blutspender, für die ehrenamtlichen und die hauptamtlichen Mitarbeiter. Auf allen angebotenen Terminen besteht eine unumgängliche Maskenpflicht.
- Wird das Blut auf SARS-CoV-2 getestet? Das gespendete Blut wird nicht auf SARS-CoV-2 getestet. Eine Testung des gespendeten Blutes wird nicht durchgeführt, da sich das Virus nach aktuellem wissenschaftlichem Stand (Robert-Koch-Institut, Paul-Ehrlich-Institut) nicht im Rahmen einer Bluttransfusion übertragen lässt. Für die Patienten und Transfusionsempfänger besteht daher keine Gefahr. Weitere Infos zum Hygienekonzept und ein Corona-FAQ stehen hier online: www.blutspendedienst-west.de/corona
- Was passiert bei einer Blutspende? Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und sich gesund fühlen. Erstspender können bis zum Alter von 68 Jahren erstmals Blut spenden. Das maximale Spenderalter für Mehrfachspender liegt bei 75 Jahren (d.h. bis einen Tag vor dem 76. Geburtstag). Zum Blutspendetermin bitte unbedingt den Personalausweis mitbringen. Vor der Blutspende werden Körpertemperatur, Puls, Blutdruck und der Blutfarbstoffwert überprüft. Im Labor des Blutspendedienstes folgen nach der Spende Untersuchungen auf Infektionskrankheiten. Die eigentliche Blutspende dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Da der Imbiss nach der Blutspende zurzeit nicht stattfindet (Coronaschutzkonzept), gibt das Rote Kreuz zur Stärkung Lunchpakete aus.