Seit dem 2. Dezember ist die Talbrücke Rahmede an der A45 wegen gravierender Schäden dicht. Die Vollsperrung trifft die drittstärkste Wirtschaftsregion Deutschlands bin ins Mark.
„Dramatisch“Brücken-Chaos an der A45 vernichtet Arbeitsplätze
Die jahrelange Unterbrechung der wichtigen Nord-Süd-Verkehrsachse infolge der Brückensperrung an der A45 bei Lüdenscheid wird laut regionaler Wirtschaft gravierende Folgen haben.
In einem Appell an den Verkehrsausschuss des Bundestags betonten Arbeitgeber und Gewerkschaften aus dem betroffenen Südwestfalen, beim geplanten Abriss und Neubau der Brücke an der Sauerlandlinie müsse Tempo gemacht werden.
NRW: Vollsperrung an Brücke der A45 im Sauerland gefährdet Arbeitsplätze
Nicht nur einzelne Branchen, sondern die gesamte Wirtschaft und alle Beschäftigten in der Region seien unmittelbar oder mittelbar betroffen, hieß es in der gemeinsamen Resolution. Südwestfalen gilt als drittstärkste Wirtschaftsregion in Deutschland.
Das Thema gehöre ganz oben auf die Agenda, forderte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Siegen, Klaus Gräbener.
Die Vollsperrung der A45 werde zu Auftragsrückgängen und Umsatzeinbußen führen, die Umleitungen zu längeren Fahr- und Transportzeiten und damit zu deutlich höheren Kosten. Es drohten Produktionsverlagerungen oder Betriebsschließungen.
Chaos an A45: Jobs in betroffener Region laut Experten weniger attraktiv
Zudem leide die Attraktivität der Arbeitsplätze durch die eingeschränkte Erreichbarkeit, was für die Region „dramatisch“ sei, betonte der DGB, Region Südwestfalen. Zügige Planung und schneller Baufortschritt dürften nicht an Geld oder Personal scheitern, die Bürokratie müsse „auf das Minimum eingedampft“ werden, hieß es.
Die marode Talbrücke Rahmede war Anfang Dezember bei Lüdenscheid stillgelegt worden. Als Zeitziel für einen Neubau hatte die Autobahn GmbH des Bundes fünf Jahre genannt. Der Fernverkehr wird auf andere Autobahnen umgesteuert. Viele Kommunen sind stark betroffen – auch auf der A1 in Köln haben die weiträumigen Umleitungen von der Sauerlandlinie bereits Auswirkungen. (smo/dpa)