In Nordrhein-Westfalen haben Behörden große Mengen Drogen und viel Bargeld bei einer mutmaßlichen Bande von Drogendealern gefunden.
Zugriff in NRWKölner Ermittler finden massenweise Drogen in kreativem Versteck
Der Staatsanwaltschaft Köln ist ein Schlag gegen einen Drogenring aus Nordrhein-Westfalen gelungen. Wie die Behörde am Montag (31. Januar) mitgeteilt hat, wurden große Mengen Marihuana und Haschisch, mehrere Luxusuhren und viel Bargeld sichergestellt. Insgesamt konnten vier mutmaßliche Täter, darunter einer aus Köln, festgenommen werden.
Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Köln ermittelt das Zollfahndungsamt Essen seit Sommer 2021 gegen eine siebenköpfige Bande wegen des Verdachts des Handels mit Drogen und Schusswaffen. Nun hieß es „Zugriff“.
NRW: Behörden finden große Mengen Drogen
Am 20. Januar 2022 konnten die Essener Zollfahnder einen Lastwagen bei der Anlieferung von Drogen an einer Halle in Kerpen beobachten und zugreifen. Im doppelten Boden des Lkw waren 130 Kilogramm Marihuana versteckt. Im Fahrerhaus fanden die Zollfahnder noch einmal 20 Kilogramm Haschisch. Ein 31-jähriger Hauptbeschuldigter aus Elsdorf, ein 22-jähriger Bonner und der 50-jährige Lkw-Fahrer wurden festgenommen.
Die Auswertung der Spuren ergab den Hinweis auf eine für die Ermittlerinnen und Ermittler bisher unbekannte „Bunkerwohnung“ in Bonn. Die Essener Zollfahnder durchsuchten am 21. Januar 2022 mit Dursuchungsbeschluss des Amtsgerichts Köln diese „Bunkerwohnung“ und konnten zahlreiche Beweismittel, darunter etwa 220 Gramm Marihuana, einen Revolver, 130 Stück Munition, ein Nunchaku und diverse Mobiltelefone sicherstellen. Die drei Tatverdächtigen sitzen in U-Haft.
Am 27. Januar, also letzten Donnerstag, fanden die Kräfte des Zollfahndungsamtes Essen bei insgesamt neun Durchsuchungen in Köln, Dormagen und Elsdorf umfangreiche Beweismittel. Über 170.000 Euro Bargeld und fünf Luxus-Uhren wurden dabei sichergestellt. Die Behörden prüfen, ob auch noch Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Geldwäsche eingeleitet werden können. Für den festgenommenen zweiten 29-jährigen Hauptbeschuldigten aus Köln wurde noch nachmittags die Untersuchungshaft durch das Amtsgericht Köln angeordnet.
Auf die Spur der Tatverdächtigen führte die Ermittler die Auswertung kryptierter Mobilfunkgeräte, sogenannte Kryptochats. Die Beschuldigten im Alter von 22 bis 31 Jahren sollen sich Betäubungsmittel - pro Lieferung jeweils bis zu einem dreistelligen Kilogrammbereich - aus dem europäischen Ausland liefern lassen und diese dann im Großraum Köln weiterverkauft haben. Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Betäubungsmittel beläuft sich auf über 1,4 Millionen Euro. Die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln dauern an. (aa)