Ungewöhnliche AnzeigeGefängnisplätze werden knapp – NRW wendet sich an Öffentlichkeit

Gelbe Zellentüren auf einem Gefängnisflur.

Das Bundesland NRW sucht nach geeigneten Flächen, um dort Gefängnisse zu errichten.

Um die Unterbringung von Straftäterinnen und Straftätern auch zukünftig sicherstellen zu können, hat sich das Justizministerium mit einer ungewöhnlichen an die Bevölkerung gewandt.

Die Not auf dem Wohnungsmarkt ist groß - die Not der Justiz offenbar noch größer: Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) hat mit einer ungewöhnlichen Suchanzeige nun auf sich aufmerksam gemacht. Der BLB hat Anzeigen geschaltet, um Flächen für neue Gefängnisse zu finden. Die Annoncen seien in Lokalzeitungen und einem Fachmagazin erschienen, so eine Sprecherin des BLB auf Anfrage.

„Geeignet sind grundsätzlich Gewerbe-, Industrie- oder landwirtschaftliche Flächen“, heißt es in den Anzeigen. Allerdings würden „mindestens 15 Hektar“ gebraucht – was schon eine Schwierigkeit bei der Suche verdeutlicht.

NRW braucht mehr Platz für Gefangene

„Die Flächensuche läuft landesweit und beschränkt sich nicht auf bestimmte Regionen. Von Vorteil wäre eine möglichst gute Anbindung an den ÖPNV und Bundesautobahnen sowie eine Nähe zu örtlichen Gerichten“, hieß es vom BLB.

Um den „Haftplatzbedarf in Nordrhein-Westfalen langfristig zu decken“, suche man im Auftrag des Justizministeriums Grundstücke für neue Gefängnisse und „Rotationsanstalten“ für Anstalten, die saniert und zeitweise geräumt werden müssen.

Der BLB ist Eigentümer und Vermieter fast aller landeseigenen Immobilien – darunter Behörden, Polizeipräsidien, Ministerien und eben Gefängnisse. Insgesamt verwaltet der BLB nach eigenen Angaben 4100 Gebäude. (dpa)