Die Inflation in NRW ist gestiegen, das ist angesichts des Kriegs in der Ukraine keine Überraschung. Aber jetzt ist klar, wie hoch der Anstieg wirklich ist.
Preis-Explosion durch Ukraine-KriegJetzt steht NRW-Inflation fest – und die tut richtig weh
Eine gefühlte Wahrheit war es seit Beginn des Kriegs in der Ukraine am 24. Februar ohnehin schon, jetzt steht es schwarz auf weiß fest: Das Leben in Nordrhein-Westfalen ist deutlich teurer geworden. Das Statistische Landesamt NRW hat am Mittwoch (30. März) die neuesten Zahlen zur Inflation veröffentlicht.
Und die sind durchaus schockierend: Die Inflation ist im März auf 7,6 Prozent gestiegen. Das bedeutet, im Durchschnitt waren alle Waren im März 2022 um 7,6 Prozent teurer als im März 2021.
Inflation in NRW steigt laut statistischem Landesamt auf 7,6 Prozent
Das ist laut dem Statistischen Landesamt die höchste Inflationsrate seit Ende 1973. Seit November 2021 hatte die Inflation stets zwischen 5,1 und 5,3 Prozent gelegen, jetzt der steile Anstieg.
Als Grund für die Entwicklung wird vor allem die weltpolitische Lage mit dem Krieg in der Ukraine genannt, die vor allem bestimmte Güter wie Kraftstoffe (+ 49,1 Prozent) und Haushaltsenergien (+ 39,1 Prozent) deutlich verteuerte. Auch Speisefette und -öle (+ 19,7 Prozent) sowie Gemüse (+ 14,2 Prozent) wurden überdurchschnittlich teurer.
Zahlen für Deutschland werden am Mittwoch veröffentlicht
Günstiger als vor einem Jahr waren zum Beispiel die stationäre (- 7,6 Prozent) und ambulante Pflege (- 6,8 Prozent). Hintergrund ist Reform, die seit Anfang 2022 finanzielle Unterstützung vorsieht.
Wo NRW im deutschlandweiten Vergleich steht, hat sich am Mittwochnachmittag ebenfalls gezeigt: Das Statistische Bundesamt hat die Zahlen für ganz Deutschland veröffentlicht. Die Inflation: 7,3 Prozent, der höchste Wert seit der Wiedervereinigung.
Ähnlich hoch wie im März war die Inflationsrate in den alten Bundesländern zuletzt im Herbst 1981, als infolge der Auswirkungen des Ersten Golfkrieges die Mineralölpreise ebenfalls deutlich geklettert waren.
Inflation auch im Euroraum extrem hoch – auch Großbritannien und USA betroffen
Alleine ist Deutschland mit dieser Entwicklung nicht: Auch im Euroraum insgesamt treiben vor allem die Energiepreise die Inflation in die Höhe. Im Februar erreichte sie mit 5,9 Prozent den höchsten Stand im Währungsraum seit Einführung des Euro als Verrechnungswährung im Jahr 1999.
In den USA stiegen die Verbraucherpreise im Februar im Vergleich zum Vorjahr um knapp 8 Prozent, das war dort der höchste Wert seit 40 Jahren. Großbritannien erlebt den steilsten Anstieg der Verbraucherpreise seit 1992.
Bundesregierung will mit 16-Milliarden-Euro-Paket gegensteuern
Die Bundesregierung versucht derweil, gegenzusteuern. Etwa 16 Milliarden Euro schwer ist das neue Paket, das unter anderem eine auf drei Monate befristete Senkung der Energiesteuer vorsieht, die den Liter Benzin um 30 Cent und Diesel um 14 Cent günstiger machen soll.
Zudem erhalten Arbeitnehmer einmalig 300 Euro Energiezuschuss auf ihr Bruttogehalt und Familien pro Kind 100 Euro Bonus auf den Kinderfreibetrag. (mit dpa)