Verschobene OPs und Wochenendbetrieb: Nach dem ersten Tag im Warnstreik stellen sich die Universitätskliniken in NRW am Mittwoch erneut auf fehlende Pflegekräfte ein.
Pflegepersonal in NRW setzt UltimatumWarnstreiks an Unikliniken gehen weiter – OPs verschoben
Mehrere Hundert Pflegekräfte an NRW-Universitätskliniken haben sich am Dienstag (12. April 2022) an einem Warnstreik beteiligt. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nahmen etwa 700 Beschäftigte an einem „Krankenhausratschlag“ in Oberhausen teil.
Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft ihre Forderung nach einem Tarifvertrag für Entlastung im Pflegealltag unterstreichen. Universitätskliniken, etwa in Münster, Düsseldorf und Köln, haben planbare Operationen verschoben.
NRW: Verdi fordert Personalmindestbesetzung bei Pflegekräften
Die Gewerkschaft möchte nach Angaben von Verdi-Sprecher Jan von Hagen Personalmindestbesetzungen festlegen, etwa für Intensivstationen. Falls die Mindestbesetzung nicht erreicht wird, soll es laut Verdi für die übrigen Beschäftigten der Schicht eine Entlastung in Freizeit geben.
Die Gewerkschaft fordert auch mehr Zeit für die Ausbildung junger Menschen und droht mit einer Urabstimmung und einem Streik. Die Arbeitgeber haben laut Verdi bislang nicht reagiert.
Verdi hatte am Montag (11. April) die Beschäftigten der sechs Universitätskliniken in NRW zu Warnstreiks am Dienstag und Mittwoch aufgerufen. Am Mittwoch (13. April) ist das Stadion Niederrhein in Oberhausen Treffpunkt. Dort werden am Nachmittag Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) und der SPD-Spitzenkandidat zur Landtagswahl, Thomas Kutschaty, zu einer Podiumsdiskussion erwartet.
NRW: Pflegekräfte an Unikliniken im Warnstreik – Operationen verschoben
Die Krankenhäuser hatten sich auf fehlende Pflegekräfte eingestellt. In Münster wurden Operationen am Dienstag wie am Wochenende geplant. In der Frühschicht fehlten 53 Mitarbeiter. Düsseldorf meldete, dass keine Station geschlossen werden musste. Es könne vereinzelt zu Einschränkungen in der Versorgung von Patienten kommen.
In Köln wurde das OP-Programm um zwei Drittel heruntergefahren. Jedoch konnten letztlich mehr Operationssäle als erwartet betrieben werden. Rund 100 Beschäftigte kamen nicht zur Arbeit. (dpa)