Geringe NachfrageImpfzentren in NRW werden eingestampft – eine Stadt mit besonderen Umbau-Plänen

Schild weist Eingang zu einem Impfzentrum in Köln.

Die Städte in NRW reagieren auf die geringe Nachfrage in den Impfzentren. Das Symbolbild zeigt den Eingang zu einem Impfzentrum in Köln am 27. August 2021.

Leere Impfstraßen, kaum noch Nachfrage in den NRW-Impfzentren. Die Städte haben bereits reagiert und fahren die Kapazitäten runter.

Wegen der deutlich verringerten Nachfrage nach Corona-Impfungen fahren die Städte in NRW die Kapazitäten ihrer Impfzentren herunter, schließen die Impfstraßen sogar komplett oder setzen demnächst ganz auf mobile Angebote.

Dabei sind, laut Angaben der Landesregierung, nach wie vor fast ein Fünftel der Menschen in NRW nicht gegen Corona geimpft. An dieser Zahl verändert sich wenig. Offensichtlich, weil Impfgegnerinnen und Gegner oder Menschen, die zögern, an ihrer Haltung festhalten. Nur 1351 neue Erstimpfungen registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) beispielsweise für Donnerstag (10. März) in ganz NRW.

NRW: Impfzentren werden wegen geringer Nachfrage minimiert

In Köln zum Beispiel sei die Zahl der Impfkabinen im Impfzentrum der Lanxess Arena von 20 auf sechs Kabinen reduziert worden. In Dortmund seien nur drei von neun Impfstraßen in Betrieb. Perspektivisch plane die Stadt, wieder verstärkt auf mobile und dezentrale Impfangebote zu setzen.

Essen habe die Öffnungszeiten der Impfstellen verkürzt: Während sie zu Beginn von 10 bis 20 Uhr besetzt waren, schlössen die Impfangebote an einigen Standorten mittlerweile bereits um 16 Uhr. Auch in Bonn-Bad Godesberg wurden Öffnungszeiten verkürzt, in der Innenstadt wurde die Zahl der Impfstraßen von sieben auf drei reduziert, wie die Stadt mitteilte.

„Die Nachfrage ist deutlich zurückgegangen und stagniert nun auf einem niedrigen Niveau“, hieß es in Bielefeld. Das Impfzentrum laufe aktuell mit drei von möglichen zwölf Impfstraßen und verkürzten Öffnungszeiten. Demnächst sei ein Umzug und noch mal eine Verkleinerung auf zwei Impfstraßen geplant.

NRW-Stadt nimmt im einstigen Impfzentrum Ukraine-Geflüchtete auf

Die Stadt Gelsenkirchen hat bereits angekündigt, ihr kaum mehr nachgefragtes Corona-Impfzentrum in einer Eissporthalle zur Erstaufnahme-Einrichtung für Ukraine-Geflüchtete umzubauen. Die Umbauarbeiten sollen am Montag (14. März) starten. Zuletzt seien ohnehin nur noch zwei statt acht Impfstraßen in Betrieb gewesen. Dieses Angebot will die Stadt durch zwei Impfbusse ersetzen.

Gleichzeitig impfen ja weiterhin die meisten der rund 11 000 Hausärzte in Nordrhein-Westfalen. Auch hier sei die Nachfrage stark zurückgegangen. „Aber wer eine Spritze will, bekommt sie natürlich gern“, sagte eine Sprecherin des Hausärzteverbandes Nordrhein. (ra, dpa)