„Kein Halten mehr“Zukünftige Quarantäne-Regeln in NRW: Das sagt Gesundheitsminister Laumann

Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, beantwortet Fragen von Journalisten.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, hier am 8. Februar 2022, hat sich zur Quarantäne-Regel in Nordrhein-Westfalen geäußert.

Wie geht es weiter mit der Corona-Pandemie in Nordrhein-Westfalen? Vieles wurde bereits gelockert – nun hat sich NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zu den zukünftigen Quarantäne-Regeln geäußert.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will nicht dem Beispiel europäischer Nachbarländer folgen, die auf Corona-Quarantäneregeln verzichten.

Wenn nach dem Wegfall vieler Schutzmaßnahmen in Folge des geänderten Infektionsschutzgesetzes des Bundes auch noch Infizierte überall hingehen dürften, gebe es „kein Halten mehr“, warnte er am Freitag (25. März 2022) im „Morgenecho“ von WDR 5.

Dies würde angesichts der derzeit kursierenden besonders ansteckenden Virusvariante noch größere Probleme im privaten und beruflichen Bereich nach sich ziehen.

NRW-Gesundheitsminister Laumann: Quarantäne von sieben Tagen „das richtige Maß“

Er halte die Isolationsfrist von sieben Tagen für „das richtige Maß“, sagte Laumann. Auch wenn er aus eigener Erfahrung wisse, „dass das Freitesten nach sieben Tagen nicht immer klappt“. Dann bestehe eben immer noch ein Risiko für Andere. „Wenn man eine schwere Grippe hat, geht man ja auch nicht unbedingt zur Arbeit, um alle Kollegen anzustecken.“

Die Landesregierung hatte mit ihrer jüngsten Corona-Schutzverordnung vor einer Woche eine Übergangsfrist genutzt, um bis zum 2. April weiterhin einige Masken-Auflagen und Zugangsbeschränkungen aufrechtzuerhalten. In der nächsten Woche werde die Regierung analysieren, wie es weitergehe, sagte der Gesundheitsminister.

Ganz NRW als Corona-Hotspot? Landtag lehnt Antrag der Grünen ab

Die Bundesregierung habe den Ländern jedenfalls „Riesen-Auflagen“ gemacht, um danach noch weitergehende Schutzmaßnahmen aufrechterhalten zu können. Viele Fragen seien offen – etwa ob die Landtage mehrere Orte gleichzeitig zu Hotspots erklären könnten und was die konkreten Voraussetzungen seien. Dies werde von Experten derzeit als nicht rechtssicher angesehen, mahnte Laumann.

Der Landtag in Schwerin hatte am Donnerstag alle sechs Landkreise Mecklenburg-Vorpommern und die beiden kreisfreien Städte Rostock und Schwerin als Hotspots eingestuft. Damit gelten dort wesentliche Corona-Schutzmaßnahmen über die Übergangsfrist hinaus. Der Landtag in Düsseldorf hatte hingegen am Mittwoch einen Eilantrag der Grünen abgelehnt, ganz NRW zum Corona-Hotspot zu erklären.

Laumann: „Ich glaube, dass die Maske in Innenräumen richtig ist“

Ein Kriterium für eine solche Ausnahme-Regelung ist die Überlastung des Gesundheitswesens. Er glaube nicht, dass die mit knapp 500 Corona-Patienten auf den Intensivstationen des Landes gegeben sei, sagte Laumann.

Es dürfe aber nicht außer Acht gelassen werden, dass täglich immer noch rund 300 Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Virus sterben. „Man darf nicht vergessen, dass diese Krankheit für einige Menschen nach wie vor einen schlimmen Verlauf hat“, mahnte der Gesundheitsminister. „Ich glaube, dass die Maske in Innenräumen richtig ist.“ (nb/dpa)