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Wollen Jugendliche erreichenBrüder bringen Beethoven nach Bonn – aber nicht so, wie viele ihn kennen

Die Brüder Victor und Arthur Abs von der Initiative agon e. V. im Portrait.

Die Brüder Victor (19) und Arthur (23) Abs (v. l.) sind Gründer der Initiative agon e. V.

Ludwig van Beethoven als Teilnehmer eines Rap-Battles? Das klingt total verrückt. Zwei Brüder aus Bonn machen das in einem Virtual Reality Spiel möglich.

von Carolina Bosch

Vor zwei Jahren feierte Deutschland den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens. Jetzt kommt er in sein Geburtshaus in Bonn zurück – in Virtual Reality (VR).

Die Brüder Arthur (23) und Victor (19) Abs holen den jungen Beethoven in die Gegenwart. Und zwar so, wie es sicher die wenigsten erwartet hätten: als Rapper.

Brüder aus Bonn entwickeln VR-Spiel mit rappendem Beethoven

Die Vision der Brüder Abs ist es, junge Menschen für Kultur zu begeistern. Mit ihrer Initiative „agon e.V.“ wollen sie vor allem die Jugendlichen erreichen, die einen besonders schwierigen Zugang zu kultureller Bildung haben. „Klassische Musik spielt im Leben vieler Jugendlicher kaum eine Rolle“, erzählt Arthur Abs gegenüber EXPRESS.de.

Vor allem während der Corona-Pandemie hatten sie zu wenig Zugang zur Kultur. Mit dem neuen VR-Spiel „Beethoven // Opus 360“ soll das nachgeholt werden, und zwar mit dem Prinzip des „Game-Based-Learnings“. Einer Verschmelzung von Wissensvermittlung und Spielen.

Ein Screenshot aus dem VR-Spiel zeigt Beethoven und einen Rapper, die sich in einem barocken Saal umgeben von Menschen gegenüber stehen.

Ein Screenshot aus dem Spiel: Beethoven tritt in einem Battle gegen einen Rapper an.

„Wir sind überzeugt, dass die Zukunft der Bildung anders aussehen muss“, erklärt Abs. Es gehe darum, mit Freude zu lernen.

Zusammenhang zwischen Beethoven und Hip-Hop

Wer sich die VR-Brille aufsetzt, landet in einem großen barocken Raum und steht in der Mitte zahlreicher Musikbegeisterter. Ein erfahrener Rapper fordert zu einem Rap-Battle auf.

Niemand anderes als Ludwig von Beethoven tritt gegen ihn an. Doch der Spieler oder die Spielerin muss ihn unterstützen. Interaktiv können zum Beispiel Beats oder Rap-Lines ausgesucht werden.

Auch wenn das Zusammenspiel von Hip-Hop und Beethoven zunächst unpassend klinge, haben sie vieles gemeinsam, erklärt Abs. Genau wie der Hip-Hop habe Beethoven zu seiner Zeit rebelliert. „Er war unangepasst und hatte Schwierigkeiten mit Normen und gesellschaftlichen Erwartungen.“

Bonner Initiative setzt sich für kulturelle Bildung bei Jugendlichen ein

Bis Mitte September kann das Spiel im Beethoven-Haus in Bonn ausprobiert werden. Danach zieht das Spiel durch Schulen, Bildungs- und Kulturinstitutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, um die Jugendlichen an Beethovens Musik heranzuführen. Von März bis April 2023 wird es in Wien vorgestellt.

Arthur und Victor Abs möchten mit ihrem VR-Spiel die Möglichkeiten von technischen und digitalen Ansätzen für die Vermittlung von kultureller Bildung zeigen. „Wir wollen zukunftsweisend sein und hoffen, dass unser Projekt ein Impulsgeber für Bildungs- und Kulturinstitutionen sein kann.“