Rhein-Sieg-KreisZoll-Razzia auf Schaustellergelände – „schlimmer kann man Menschen kaum ausbeuten“

Mitarbeiter des Zolls bei einer Razzia

Der Kölner Zoll hat am Mittwoch (1. Februar 2023) bei einem Einsatz auf dem Gelände eines Schaustellerbetriebes im Rhein-Sieg-Kreis geführt. Das Symbolfoto zeigt eine Festnahme in Frankfurt a.M. im April 2021.

Einsatz des Kölner Zolls bei einem Schaustellerbetrieb im Rhein-Sieg-Kreis! Dabei wurde nicht nur illegale Beschäftigung aufgedeckt ...

Das Team des Kölner Hauptzollamts hat bei Razzien schon vieles erlebt, ist hart gesotten. Doch das, was die Zöllnerinnen und Zöllner der Finanzkontrolle Schwarzarbeit bei einem Einsatz im Rhein-Sieg-Kreis sahen, machte selbst sie fassungslos.

Auf dem Gelände eines Schaustellerbetriebs trafen sie zwei illegal beschäftigte Männer (36, 41) aus Moldawien an, die offensichtlich unter schlimmsten Bedingungen arbeiteten. Den Fall hat der Zoll am Dienstag (7. Februar 2023) bekannt gemacht.

Kölner Zoll: Einsatz im Rhein-Sieg-Kreis bei Schaustellerbetrieb

Die beiden Moldawier sollen für einen Hungerlohn geschuftet haben. Auch sollen sie nicht vernünftig untergebracht worden sein, sondern mussten scheinbar unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen.

„Für 3,85 Euro Stundenlohn und einen Schlafplatz im fensterlosen und unbeheizten Seecontainer, schlimmer kann man Menschen in Deutschland meiner Meinung nach kaum ausbeuten“, erklärte Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.

Einsatz im Rhein-Sieg-Kreis: Kölner Zoll bekam anonymen Hinweis

Die beiden Männer hätten bei ihrer Vernehmung angegeben, dass sie gezielt für diese Tätigkeit in Moldawien angeworben wurden und bereits seit Anfang Januar für den Schaustellerbetrieb arbeiten.

„Die Pässe wurden ihnen nach der Ankunft abgenommen. Für versprochene 1200 Euro bar auf die Hand, schufteten sie laut eigenen Angaben bei Wind und Wetter von Montag bis Samstag zwölf Stunden pro Tag“, so Zollsprecher Ahland weiter. Nähere Angaben zu dem Schaustellerbetrieb will er nicht machen.

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Der Kontrolle des Zolls, die bereits am Mittwoch (1. Februar) erfolgt war, lag ein anonymer Hinweis zugrunde. Dieser beschrieb die Beschäftigung und Unterbringung osteuropäischer Männer auf dem Gelände des Schaustellerbetriebs.

Noch vor Ort wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Ermittlungen richten sich nun in erster Linie gegen den Arbeitgeber der Männer, der auch vor Ort angetroffen wurde. Über die weiteren aufenthaltsrechtlichen Maßnahmen der Moldawier entscheidet jetzt die zuständige Ausländerbehörde. Laut Jens Ahland befinden sich die beiden Männer nicht mehr auf dem Gelände des Schaustellerbetriebes. (iri)