Opfer (16) fast gestorbenProzess in NRW: Schlimme Vorwürfe gegen Teenager-Duo

Ein Mann hält ein aufgeklapptes Messer in der Hand.

Wegen einer fast tödlichen Messerattacke müssen sich vor dem Bielefelder Landgericht seit Dienstag (25. Januar 2022) eine 16-Jährige und ein 18-Jähriger verantworten. Unser Symbolbild wurde 2019 in Wuppertal aufgenommen.

Der Fall eines niedergestochenen Jugendlichen (16) sorgte in Minden für Fassungslosigkeit. Jetzt hat der Prozess gegen zwei Tatverdächtige begonnen – beide so jung, wie das Opfer.

Das Opfer (16) überlebte nur dank einer Not-OP ... Seit Dienstag (25. Januar 2022) müssen sich zwei Jugendliche vor dem Bielefelder Landgericht verantworten. Die Vorwürfe gegen das gerade mal 16-jährige Mädchen und den zwei Jahre älteren Jungen sich schlimm.

Der Vorwurf gegen beide: versuchter Mord. Die Angeklagten sollen ihr späteres Opfer dazu mit Hilfe eines Fakeprofil in einen Hinterhalt gelockt haben.

Landgericht Bielefeld: Anklage sieht bedingten Tötungsvorsatz

Die Tat passierte am Nachmittag des 31. Juli 2021 in Minden. Die Angeklagten sollen sich über einen gefälschten Account im Internet mit dem Geschädigten am Kirmespark an „Kanzlers Weide“ verabredet haben. Der 16-Jährige dachte, er habe mit einem ihm unbekannten Mädchen gechattet.

Umso überraschter war er, als er die beiden Angeklagten sowie einen dritten Jugendlichen antraf. Diesen Überraschungsmoment soll der 18-jährige Angeklagte ausgenutzt haben, um auf den 16-Jährigen mit einem Messer mit 13 Zentimeter langer Klinge, das er bei sich führte, mit bedingtem Tötungsvorsatz zweimal einzustechen.

Prozess in Bielefeld: Angeklagte soll Ex-Freundin des Geschädigten sein

Laut Anklage haben beide Angeklagten den Tatplan gemeinsam geschmiedet. Die 16-Jährige und das gleichaltrige Opfer sollen mal ein Paar gewesen sein und sich im November 2020 getrennt haben.

Obwohl er durch die Messerstiche lebensgefährlich verletzt wurde, gelang dem Geschädigten die Flucht. Fünf Tage nach der Tat wurden die heute 16-Jährige sowie der mutmaßliche Haupttäter festgenommen. Auch das mutmaßliche Tatmesser konnte sichergestellt werden. Die Tatverdächtigen befinden sich seitdem in U-Haft beziehungsweise staatlicher Obhut. Für den Prozess sind sieben Fortsetzungstermine bis zum 4. April angesetzt. (iri)