Bewohner und Bewohnerinnen eines Mehrfamilienhauses wurden am Samstagmorgen (18. Februar 2023) von der Polizei und Feuerwehr in Sicherheit gebracht.
„Wie so ein kleines Erdbeben“Haus in NRW muss nach Hangrutsch evakuiert werden
Ein Hangrutsch jagte den Bewohnern eines Mehrfamilienhauses Angst und Schrecken ein. In der Nacht zum Samstag (18. Februar 2023) mussten sie notgedrungen ihre Wohnungen verlassen. Die Abbruchkante am Hang war gefährlich nah.
Zuerst war ein Rollen und Poltern zu hören, dann rutschten Erde, Bäume und Steine weg: Nach einem Hangrutsch in Siegen (Kreis Siegen-Wittgenstein) sind am frühen Samstagmorgen 22 Bewohner eines gefährdeten Mehrfamilienhauses in Sicherheit gebracht worden. Verletzt wurde bei dem Erdrutsch im Leimbachtal nach Angaben von Polizei und Feuerwehr niemand. An einem Auto entstand ein leichter Sachschaden. Warum es zu dem Hangrutsch kam, war zunächst unklar.
Beim Erdrutsch im Leimbachtal wurden keine Menschen verletzt
Auch aus zwei weiteren Häusern waren Bewohner und Bewohnerinnen zunächst evakuiert worden, sie konnten aufgrund der sicheren Statik der Häuser aber schnell in ihre Wohnungen zurückkehren. Der vordere Bereich des langgezogenen Mehrfamilienhauses stand nur etwa eineinhalb Meter von der Abbruchkante entfernt, wie der Einsatzleiter der Feuerwehr, Thomas Adamek, der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Das ist kritisch.“
Die Bewohner und Bewohnerinnen des hinteren Teils durften nach einigen Stunden in ihre Wohnungen zurückkehren, für etwa ein Dutzend Bewohner des vorderen Teils wurden Hotelzimmer bereitgestellt. Sie sollten nach einer Begutachtung der Lage durch Geologen aber noch ihre Wohnungen aufsuchen dürfen, um die nötigsten Sachen zu holen.
Einsatzkräfte und Geologen setzten Messpunkte an dem steilen Hang und dem Gebäude an. Ein mit einem Computer verbundenes Gerät messe per Laserstrahl jede Bewegung, sagte Joachim Buschhaus vom Technischen Hilfswerk (THW). Das System könne sogar kleinste Bewegungen unter einem Millimeter wahrnehmen. Es schlage schon Alarm, „bevor das bloße Auge überhaupt erkennen kann, dass da etwas in Bewegung gerät.“
Noch unklar, wann die Menschen in ihre Wohnung zurückkönnen
Feuerwehr-Einsatzleiter Adamek sagte, es sei nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Abrutschen kommen könnte. Am Morgen seien immer noch kleine Stücke des Hangs abgerutscht. Für Montag seien Hangsicherungsarbeiten geplant. Wann die Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren könnten, sei unklar.
Die Bewohner und Bewohnerinnen hatten am frühen Morgen die Feuerwehr alarmiert, nachdem sie ein „lautes Rollen und Poltern“ gehört hätten, sagte Einsatzleiter Adamek. „Wie so ein kleines Erdbeben.“ Der Hang sei trichterförmig auf einer Höhe von etwa zehn Metern und 30 Meter Breite abgerutscht. Das sei schon „ein ganz schönes Stück Erde“, sagte Adamek. Warum es zu dem Hangrutsch kam, war zunächst unklar. Es gebe dort auch keine Bergbauarbeiten. (dpa)