Im ostwestfälischen Kreis Minden-Lübbecke häufen sich seit einigen Wochen mutmaßliche Wolfsattacken mit zahlreichen getöteten Schafen. Besonders ein Schäferpaar ist zunehmend verzweifelt.
Anwohner zunehmend verzweifeltWieder Wolfsattacken in NRW: „Lange mache ich das nicht mehr mit!“
Allein im ländlichen Stemwede nahe der niedersächsischen Grenze wurden seit Ende September – also binnen vier Wochen – fünf Attacken mit 32 toten oder verletzten Schafen und einer toten Ziege registriert, wie aus der offiziellen Statistik des Landesamtes über Nutztierrisse in NRW hervorgeht.
Die Fälle werden derzeit noch untersucht, um die Angriffe möglichst einzelnen Wolfsindividuen zuzuordnen. Zuletzt traf es demnach am vergangenen Sonntag (22.10.) vier Schafe.
NRW plant leichteren Abschuss von sogenannten Problem-Wölfen
Laut einem Bericht des „Westfalen-Blatts“ trafen die Attacken immer wieder ein Schäferpaar, das im Nebenerwerb rund 300 Tiere hält und nun die Aufgabe des Betriebs erwägt. „Lange mache ich das nicht mehr mit!“, sagte der betroffene Schäfer gegenüber der Zeitung.
Nordrhein-Westfalen plant einen Erlass, der den Abschuss von sogenannten Problem-Wölfen erleichtern soll.
So sollen genetisch identifizierte Wölfe, die mehrfach – also mindestens zwei Mal – und in einem engen zeitlichen Zusammenhang intakte Schutzzäune von mindestens 90 Zentimetern Höhe überwunden und Tiere gerissen haben, abgeschossen werden dürfen.
Der Erlass befindet sich aber noch in der Anhörung. Möglichst vor der Herbst-Umweltministerkonferenz Ende November möchte das Land den Erlass in Kraft setzen. (dpa/mg)