Eindeutige NachweiseNächste Spuren eines Wolfes im Königsforst – wo ist er jetzt?

Der Wolf (hier ein Foto von einem Wolf bei Hünxe am Niederrhein) hat sich über einen längeren Zeitraum im Königsforst aufgehalten.

Der Wolf (hier ein Foto von einem Wolf bei Hünxe am Niederrhein) hat sich über einen längeren Zeitraum im Königsforst aufgehalten.

Wolf im Königsforst im Großraum Köln und dem Oberbergischen Land nachgewiesen. Der Wolf hat sich über einen längeren Zeitraum im Königsforst aufgehalten. Das bestätigen Kotfunde eindeutig.

Königsforst. Eindeutige Bestätigung: Ein Wolf hat sich im Waldgebiet Königsforst im Großraum Köln und dem Oberbergischen Land aufgehalten. Und offenbar auch nicht nur kurz, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg. Wo sich das Tier aktuell aufhält, ist jedoch unklar.

In den vergangenen Tagen hatte es von Spaziergängern bereits mehrere Hinweise auf einen Wolf gegeben. Nun hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt. Im Königsforst hat sich ein Wolf aufgehalten.

Wolf im Königsforst: Vier Nachweise sichergestellt

Experten haben demnach vier Wolfsnachweise in der Pufferzone zum Wolfsgebiet Oberbergisches Land sichern können, erklärte ein Pressesprecher. Der Königsforst erstreckt sich über Flächen der Städte Köln, Bergisch Gladbach und Rösrath.

Dabei wurde ausgeschlossen, dass es sich um denselben Wolf handelt, der im Mai 2021 im linksrheinischen Stadtgebiet von Köln für Schlagzeilen gesorgt hatte, welcher aus der Alpenpopulation stammte.

Es muss sich also um einen anderen, einen weiteren Wolf handeln, der sich nun im Königsforst aufgehalten hat – oder immer noch dort aufhält.

Männlicher Wolf mit Kennung GW1804m im Königsforst nachgewiesen

Die gentechnischen Untersuchungen von den vier Kotfunden hätten ergeben, dass es sich um einen männlichen Wolf mit der Kennung GW1804m handelt.

„Dieser Wolfsrüde wurde bereits am 08. März 2021 bei Engelskirchen im Oberbergischen Kreis genetisch erfasst“, berichtet der LANUV-Pressesprecher weiter. „Er stammt aus dem Wolfsrudel Feldkircher Wald-Neuwied in Rheinland-Pfalz und wurde im Jahr 2019 geboren.“

Wolf über längeren Zeitraum im Königsforst

Die vier Kotnachweise des Wolfes erstrecken sich vom 28. Mai 2021 bis zum 1. Juli und legen nahe, dass sich das Tier über einen längeren Zeitraum im Königsforst aufgehalten hat. Die Kotfunde wurden in Bergisch Gladbach, bei Köln und bei Rösrath gemacht.

Bislang wird aber davon ausgegangen, dass sich Wölfe im Königsforst nur temporär aufhalten und nicht dauerhaft.

Da sich der Wolf weiterhin in der Region aufhalten könnte, wird Landwirten mit Schafen und Ziegen empfohlen, ihre Tiere mit geeigneten Zäunen zu sichern. Solche Präventionsmaßnahmen werden zu 100 Prozent gefördert.

Verliert jemand dennoch sein Vieh durch einen Wolf, kann er mit Ausgleichszahlungen rechnen.

Begegnung mit einem Wolf: Wie reagiert man als Spaziergänger?

Wie reagiert man als Spaziergänger, wenn ein Wolf auftaucht? „Machen Sie sich bemerkbar durch reden, rufen oder in-die-Hände-Klatschen“, schreibt das Umweltministerium. „Entfernen Sie sich dabei langsam und ruhig, immer mit dem Gesicht zum Wolf. Laufen Sie nicht weg.“

Folgt das Tier einem weiter, könne man es mit dem Werfen von Steinen und Stöcken oder mit Pfefferspray vertreiben.

Dabei sind Wölfe für Menschen in der Regel ungefährlich. Ein gesundes Tier greife sehr selten an, schreibt das Bundesumweltministerium. (jv)